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Echt: Geklaut, geliebt, getunt – Der Diamant-Kult

vom 17.07.2024

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Rennsportler, wie Täve Schur oder Olaf Ludwig, gingen hier ein und aus - in den Fahrradwerken in Chemnitz. Diamant - das verhieß Technik, mit der Siege eingefahren werden. Täve gewann unter anderem - als erster Deutscher - die Internationale Friedensfahrt. Gemeinsam mit den Ingenieuren entwickelten sie Fahrradteile, die den hohen Anforderungen der Straßenrennen gewachsen waren. Unter anderem eine Radgabel, die schlank, leicht und dennoch stabil war. "Typisch für Diamant ist, dass solche technologischen Entwicklungen dann auch auf die anderen Räder übertragen wurden." Ludwig Karsch hat sich darauf spezialisiert, alte Räder zu restaurieren. Inzwischen hat er sogar über 150 eigene Oldies. Für das sächsische Fahrzeugmuseum hat Ludwig Karsch ein Damenrad aus den 50er Jahren erworben, bei dem die gleiche Gabel eingebaut wurde. Der bequeme Sattel, ein geflickter Gepäckträger und der Kindersitz verraten: dieses unverwüstliche Rad ist intensiv genutzt worden: "Die Besitzerin ist damit geschätzte 100.000 Kilometer gefahren. Und die Teile sind fast alle noch original!" Für "Echt"-Moderator Sven Voss begann die Diamant-Liebe eher zufällig: "Ein Freund schenkte mir ein altes Rennrad. Ich habe es wieder hergerichtet und dabei gemerkt, wie hervorragend das konstruiert und gebaut wurde. Leicht und schnittig. Mein erstes Diamant-Rad." Auch Konrad Hilliges liebt Diamant seit seiner Kindheit, er kennt die Rennräder von den Wettkämpfen in seiner Heimatstadt Gera. Heute bestimmt der 32-Jährige selbst über die Geschicke der Marke. Er arbeitet als Produktmanager für Diamant, überlegt im Team mit den Kollegen aus den Niederlanden und den USA, wie die Räder der neuen Saison aussehen werden. "Das bedeutet, Innovation und Geschichte zu verbinden. Und wir trauen uns oft, Komponenten überraschend einzusetzen. Momentan verbauen wir beispielsweise einen typischen MTB-Antrieb in einem Rad für die Stadt. Das funktioniert hervorragend. Ich bin mir sicher, dass andere das nachmachen werden." Diamant gehört inzwischen zur US-amerikanischen Firma Trek, aber im sächsischen Hartmannsdorf bauen weiterhin rund 600 Mitarbeiter Diamant-Räder. Sie schaffen über 1.000 Stück am Tag, noch immer sehr viel in Handarbeit. Zudem werden in einer Spezial-Werkstatt Rennräder ganz nach individuellen Wünschen gebaut - besonders leicht, besonders ergonomisch, technisch raffiniert - beispielsweise mit bluetooth-gesteuerter Kettenschaltung. Solche Räder werden von semi-professionellen Radsportlern gefahren. Und die Mutterfirma ist auch Sponsor zweier Rennsport-Profiteams, der Frauen und der Männer. Mit seinem blauen Diamant-Oldie aus den 80er Jahren folgt Sven Voss für "Echt" den Spuren des Diamant-Kults. Er besucht die legendäre Radschmiede in Hartmannsdorf, trifft passionierte Rad-Sammler und Fahrrad-Händler. Was macht den Diamant-Kult aus? Wie sehen die Räder der Zukunft aus? Wie müssen zuverlässige sichere Räder sein?
Sender:
mdr
Sendedatum:
17.07.2024
Länge:
29 min
Aufrufe:
13

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29 min

Echt: Highspeed auf Wellen – Faszination Motorbootrennen

07.08.2024 | mdr

"Im Temporausch übers Wasser! Nur Fliegen ist schöner!", sagt Olaf Koenig, ein Experte des Motorbootrennsports der DDR. Er selbst war Rennbootfahrer und DDR-Meister, inzwischen ist der Hobby-Historiker anerkannter Chronist der Motorbootrennsportszene der DDR und eine wahre Fundgrube: Er sammelt und archiviert alles rund um das Thema, hat bereits Ausstellungen gestaltet und auch einige Exponate beigesteuert. Denn was kaum einer weiß: Niemand im DDR-Motorsport erreichte so viele Welt- und Europameistertitel wie die Rennfahrer zu Wasser. ECHT! macht sich mit Olaf Koenig auf die Spur der Motorbootrennsport-Geschichte der DDR. Wir treffen Bernd Beckhusen, den erfolgreichsten Motorbootrennfahrer der DDR: Er wurde einmal Weltmeister, drei Mal Vizeweltmeister, vier Mal Vize-Europameister und 24 Mal DDR-Meister. Seine Leistungen sind undenkbar ohne Horst Gärtner, einem genialen Tischler, - der selbst sein Herz an den Motorbootrennsport verloren und es zu einigen Medaillen gebracht hat. Gärtner war Mitarbeiter des berühmten Bootsbauers und Rennfahrers Bernhard Danisch. Doch in seiner Freizeit entwickelte und baute er zusammen mit Bernd Beckhusen Rennboote - ein Dream-Team, das für so manche Innovation sorgte. Etwa zeitgleich haben Manfred Blumenthal und Holger Arens - ebenfalls erfolgreiche Bootsrennfahrer - an den Motoren getüftelt, um noch mehr aus ihnen rauszuholen. Blumenthal in Ludwigsfelde, Arens in Berlin und er hat nie damit aufgehört! Holger Arens und sein Sohn sind heute die einzigen Bootsmotorenhersteller Deutschlands. ECHT! erkundet die Motorbootrennsportgeschichte der DDR und ist dabei, wenn die Veteranen ihre Klasssikboote zu Wasser lassen und sich voll und ganz dem Geschwindigkeitsrausch hingeben.

30 min

Echt: Weltklasse auf Highspeed - Wasserski made in GDR

24.07.2024 | mdr

Echte Skikünstler brauchen keinen Schnee. Sie gleiten majestätisch übers Wasser. Zu bestaunen sind die nicht nur irgendwo in Florida, sondern hier bei uns in Sachsen-Anhalt. Bei 50 km/ h läuft Claudia Langrock so richtig zur Höchstform auf. Sie ist Europa – und Weltmeisterin im Trick-Ski bei den Senioren. Schon als Kind zog sie auf dem Hufeisensee ihre Runden. Bis heute ist die Krankenschwester dieser Leidenschaft treu geblieben - und sie ist hier nicht der einzige Star. Mit den Profis aus den USA können die Champions aus Halle problemlos mithalten. Dass auf diesem Tagebausee schon seit 60 Jahren erfolgreich Wasserski gefahren wird, damit rechnet man in unseren Breitengraden nicht zwingend. Tatsächlich ist der Hufeisensee in Halle eine internationale Topadresse im Wasserskizirkus. In der DDR war Wasserski äußerst beliebt. Stars wie Dean Reed oder Frank Schöbel standen sicher auf ihren Brettern. Neben den Fahrkünsten war das Talent des Improvisierens gefragt. Die PS-starken Schnellboote wurden von bis zu vier Wartburgmotoren angetrieben. Die Skier und die Bindung waren meistens Marke Eigenbau. Und dennoch wurde zu den DDR – Meisterschaften, wie im Jahre 1988 in Halle auf Weltklasseniveau gefahren. Nach der Wende bewirkt der Zugang zu neuem Material und moderner Technik eine wahre Leistungsexplosion. ECHT bei den High-Speed-Künstlern auf dem Wasser. Sven Voss fragt nach: Was ist das Geheimnis der Mitteldeutschen Wassersportler und er lässt sich ihre Technik erklären.