LogoSendung verpasst

Eisenbahn-Romantik: Die Vinschgaubahn · Von Mals nach Meran

vom 07.12.2024

Eisenbahn-Romantik: Die Vinschgaubahn · Von Mals nach MeranHier klicken um das Video abzuspielen
Die Vinschgaubahn, eine Südtiroler Erfolgsgeschichte. Unterhalb des Reschenpass im Dreiländereck Schweiz, Österreich und Italien nimmt die Vinschgaubahn in Mals ihren Verlauf nach Meran. 60 Kilometer fährt die Bahn entlang der Etsch im Stundentakt aus der Welt der Berge und Gletscher hinab ins mediterrane Flair der Kurstadt. Ursprünglich hätte die 1906 eröffnete Bahn über den Reschenpass nach Landeck in Tirol weitergebaut werden sollen. Der erste Weltkrieg kam dazwischen. Danach fiel das Gebiet des heutigen Südtirols an Italien und damit auch die Eisenbahn, die bis in die 90er Jahre von der ital. Staatsbahn betrieben wurde. Die Bahn hatte es damals nicht leicht, Investitionen aus dem fernen Rom waren selten. Unpünktliche Züge und Busparallelverkehr sorgten für immer weniger Fahrgäste. 1990 fuhr der letzte Personenzug. Das sollte so bis 2005 bleiben. Damals wurde die Strecke wiedereröffnet. Nun setzt sich das Land Südtirol für die Bahn ein und investiert kräftig in die Modernisierung der Strecke und Sicherheitstechnik. Moderne Fahrzeuge mit Klimaanlage und WLAN sorgen zu dem für angenehmen Reisekomfort. Das Zugangebot wird von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen gut angenommen, so dass die Kapazität heute bei Weitem nicht mehr ausreicht. 2019 soll die Strecke deshalb elektrifiziert sein. Dann können Züge mit mehr Sitzplätzen fahren. Die Kapazität soll sich dann von 5.000 Plätzen täglich auf 16.000 steigern. Lästiges Umsteigen in Meran gehört dann der Vergangenheit an, Züge können dann durchgängig von Mals via Meran nach Bozen und von dort weiter nach Innsbruck oder Verona fahren. Die Vinschgaubahn ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Politik mehr Verkehr auf die Schiene bringen kann - wenn sie will. Neben der wechselvollen Geschichte der Bahnstrecke, erzählt der Film auch von Interessantem und Sehenswertem links und rechts der Strecke. Das Team um Alexander Schweitzer besucht beispielsweise in Laas einen Marmorbruch, wo einer der wertvollsten Marmorarten weltweit abgebaut wird. Und natürlich wird auch über die Apfelbauern berichtet, die früher gar nicht von der Bahn begeistert waren. Und wer weiß schon, dass im Vinschgau eine der ersten Schreibmaschinen erfunden wurde?
Sender:
ARD-alpha
Sendedatum:
07.12.2024
Länge:
30 min
Aufrufe:
1

Weitere Folgen

29 min

Eisenbahn-Romantik: Von Sachsen auf die Ostalb · Modellbahnwelten in H0

28.12.2024 | ARD-alpha

In dieser Folge stellt Eisenbahn-Romantik zwei Modellbahnen vor. Beide sind im Maßstab 1:87 gebaut, aber auf ganz unterschiedliche Weise. Die eine erstreckt sich in einem aus schmalen Modulen zusammengesetzten U über fast 40 m Länge und steht in Chemnitz. Zwar ist ihre Strecke der Fantasie entsprungen, aber ohne weiteres hätte eine Nebenbahn der Deutschen Reichsbahn im flachen Land von Mecklenburg-Vorpommern ihr Vorbild sein können. Ihre Erbauer haben sich in einer Arbeitsgruppe des Vereins "Kraftwerk" zusammengefunden. Kurz nach der Wende gegründet, bietet diese Einrichtung nicht nur für Jung und Alt, sondern auch für Menschen mit und ohne Handicap verschiedenste Freizeitangebote für wenig Geld. Die Tradition der Modellbahngruppe geht noch auf DDR-Zeiten zurück, doch ihre Anlage ist den Qualitäts-ansprüchen einer modernen Modelleisenbahn zweifellos gewachsen. Die zweite Anlage steht im Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Aalen. Angesiedelt sind sie im ehemaligen Güterbahnhof der historischen Härtsfeldbahn zwischen Aalen und Dillingen. Die Mitglieder der EFA sehen sich der heimischen Eisenbahngeschichte verpflichtet und haben deshalb ihren Heimatbahnhof Aalen samt dem umliegenden Stadtareal vorbildgetreu nachgebaut. Ihre Zeit ist die Epoche III, als Aalen noch ein Eisenbahnknotenpunkt zwischen Stuttgart und München war und im Bahnbetriebswerk an die 1000 Mann beschäftigt waren. Die Anlage ist so verblüffend detailliert, dass Besucher älteren Semesters die Heimatstadt ihrer Jugendjahre direkt vor ihren Augen haben.

29 min

Eisenbahn-Romantik: Zahnrad, Dampf und Hochgebirge · Die Brienz-Rothorn-Bahn

26.12.2024 | ARD-alpha

Im Berner Oberland am Ostufer des Brienzer Sees, ist die Brienz-Rothorn-Bahn täglich zwischen Mai und Oktober unterwegs. Sie ist die älteste Zahnradbahn der Schweiz, die auf unveränderter Streckenführung mit Originaldampflokomotiven und Originalwagen heute noch in Betrieb ist. In Sachen Bahnbau war die Idee und Realisierung dieser Hochgebirgstrecke eine bahntechnische Pionierleistung. 1891 begannen die Bauarbeiten und in nur sechzehn Monaten haben rund sechshundert italienische Bahnbauspezialisten die Strecke der Brienz-Rothorn-Bahn beinahe aus dem Berg "gerissen". Am 17. Juni 1892 fuhr zum ersten Mal die dampfbetriebene Zahnradlok in einer Stunde Fahrzeit von Brienz bis zur Endstation Rothorn Kulm in 2244 Meter Höhe. Seit 1992 werden von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur gebaute ölbefeuerte Dampflokomotiven zusätzlich im Regelbetrieb eingesetzt. Wir haben der Brienz-Rothorn-Bahn im Oktober 2019 einen Besuch abgestattet und außergewöhnliche Wetterverhältnisse auf dieser Gebirgsstrecke erlebt. In der Endstation erstreckt sich der Weitblick zu Eiger, Mönch und Jungfrau und auf den Brienzersee, wo in den Sommermonaten der Schaufelraddampfer "Lötschberg" die Passagiere zum Grandhotel Giessbach mit seinen spektakulären Wasserfällen bringt. Seit 1879 fährt die Standseilbahn von der Schifflände hinauf zum Grandhotel und zu den Giessbachfällen. Die Rothorn Bahn hat den Tourismus am Ende des 19. Jahrhunderts im Berner Oberland angekurbelt, war diese Gegend doch tief im Schatten der mondänen Bergorte wie Zermatt, St. Moritz, oder Interlaken verborgen. Wohlhabende Engländer kamen schon im 18. Jahrhundert an den Brienzersee, um die eindrücklichen elf Wasserkaskaden der Giessbachfälle zu erleben. Giessbach liegt Brienz in südlicher Richtung gegenüber und dort wurde 1875 das Grandhotel gebaut, welches bis heute erhalten ist und eine wechselvolle Geschichte aufbieten kann. Das Grandhotel war nur mit dem Boot erreichbar und von Brienz aus boten junge, unverheiratete Mädchen in ihren Ruderbooten die Überfahrt an. Bis heute sind die "schönen Schifferinnen vom Brienzersee" tief verwurzelt in den Geschichten um den See und in der Entwicklung des Fremdenverkehrs dieser Region. Der aufkommende Schiffsverkehr hat dann ihre Dienste überflüssig gemacht. Das Wasser, die Berge und die Gebirgszahnradbahn bieten beeindruckende Facetten in dieser außergewöhnlichen Landschaft im Herzen der Schweiz.