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RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Alltagsrassismus - die unsichtbare Gewalt

vom 11.10.2024

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Alltagsrassismus - die unsichtbare GewaltHier klicken um das Video abzuspielen
Für viele Menschen in Deutschland scheint es "normaler" Alltag zu sein, regelmäßig und anlasslos von der Polizei kontrolliert zu werden. An der Universität oder im Job aufgrund der Hautfarbe oder wegen des Aussehens und des Namens anders behandelt und benachteiligt zu werden. Bei der Wohnungssuche zu wissen, dass wegen des Namens auf die meisten Bewerbungen nicht einmal geantwortet wird. Was für die weiße Mehrheitsgesellschaft unvorstellbar ist, ist für viele Menschen in Deutschland Alltag: Rassismus und Diskriminierung in Form von Benachteiligung und Beleidigungen.RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf trifft Menschen, die jeden Tag spüren müssen, dass sie "anders" sind: zum Beispiel eine Lehrerin in München, die immer wieder beim Joggen, auf dem Weg zur Arbeit oder wenn sie mit ihrem Hund spazieren geht, von der Polizei angehalten und kontrolliert wird – wegen ihrer Hautfarbe. Racial Profiling, also Polizeikontrollen ohne konkreten Anlass allein aufgrund des Aussehens der Betroffenen, ist in Deutschland nicht zulässig, aber für viele Menschen trauriger Alltag. Die Lehrerin beschwerte sich immer wieder bei den verantwortlichen Polizeidienststellen. Aber erst als ihr Fall im Bayerischen Landtag diskutiert wurde und es die entsprechende Medienöffentlichkeit gab, wurden die Kontrollen weniger.In Gesprächen mit dem Rechtsanwalt Blaise Francis Ndolumingo und mit Professor Tobias Singelnstein von der Universität Bochum wird deutlich: Rassismus in der Polizei und auch in der Justiz sind Alltag in Deutschland. Ein großes Problem ist das Fehlen von Daten, sagt Singelnstein. Niemand wisse, wie oft und wo Menschen rassistisch beleidigt, aus rassistischen Gründen angegriffen oder eben von der Polizei kontrolliert würden. Weder in den polizeilichen Kriminalstatistiken noch in anderen Statistiken wird Rassismus repräsentativ erhoben. Rassismus werde so "unsichtbar" gemacht, kritisieren sowohl Rechtsanwalt Ndolumingo als auch Professor Singelnstein. Vielen, erzählen sie im Interview mit Moderatorin Christina Wolf, sei zudem gar nicht bewusst, dass sie rassistisch handeln würden. Denn Alltagsrassismus würden viele Menschen entweder gar nicht sehen und mitbekommen. Der Rassismus sei so "normal", dass er nicht auffalle, so das Fazit. © Bayerischer Rundfunk 2022Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt
Sender:
ARD-alpha
Sendedatum:
11.10.2024
Länge:
28 min
Aufrufe:
15

Weitere Folgen

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Gerechte Strafe - was heißt das?

22.11.2024 | ARD-alpha

Über 100.000 Menschen werden in Deutschland jedes Jahr zu Haftstrafen verurteilt. Dabei kostet eine inhaftierte Person die Gesellschaft im Schnitt über 100 Euro pro Tag. Außerdem sind Rückfallquoten nach Gefängnisaufenthalten viel höher als nach Geldstrafen. Ganz ohne Strafe würde unsere Gesellschaft kaum funktionieren – so weit sind sich die meisten Menschen in Deutschland einig. Aber wie Strafe aussehen soll, wann eine Strafe gerecht ist und welche Strafe im Einzelfall angemessen ist? Da gehen nicht nur die Laien-Meinungen weit auseinander. RESPEKT-Moderator Rainer Maria Jilg will herausfinden, ob er ein guter Richter wäre. Dazu besucht er Ingrid Kaps, Direktorin des Amtsgerichts Erding, die täglich aufs Neue über Gerechtigkeit entscheiden muss. Von ihr erfährt Rainer, dass im Strafrecht auch das Bauchgefühl eine Rolle spielt. Mit einem Ex-Graffitisprayer spricht der RESPEKT-Moderator darüber, wie schon eine drohende Strafe sein Leben verändert hat. Maximilian Pollux, ein ehemaliger Drogengangster, erzählt, wie aus zehn Jahren Knast seine neue Lebensperspektive als aufklärender Youtuber wurde. Und Rainer Maria Jilg trifft Thomas Galli, Pollux' ehemaligen Gefängnisdirektor, der inzwischen zum Gefängniskritiker geworden ist. Galli hinterfragt, welche Strafformen was genau bewirken - bei Täter:innen, Opfern und Gesellschaft. © Bayerischer Rundfunk 2021 Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Schöner streiten - funktioniert gewaltfreie Kommunikation?

08.11.2024 | ARD-alpha

Der Ton wird rauer. In der Schule, in der Politik, im Netz und im Privaten. Obwohl Streiten zum Miteinander dazugehört und die Demokratie sogar vom Streiten lebt, leiden viele Menschen unter einer zunehmend gewaltvollen Art, miteinander umzugehen. Auch RESPEKT-Moderatorin Lilian Landesvatter ärgert dieses aggressive Kommunikations-Klima – aber noch mehr ärgert sie, dass sie in privaten Streits oft selbst dazu beiträgt. Was hilft dagegen? Darüber spricht sie mit einem jungen Mann, den seine Art zu streiten immer wieder in Schlägereien und dann vor Gericht gebracht hat. Deswegen hat er ein Konflikttraining bei der Bücke München absolviert. In dem hat er verstehen gelernt, was solche eskalierenden Konflikte eigentlich auslöst, was sie schlimmer macht und wie er sie lösen kann, ohne auszurasten und Stück für Stück sein Leben zu ruinieren. Von den Trainer:innen der Brücke erfährt Lilian dann, was sie Menschen beibringen, um Konflikte ohne Gewalt zu lösen. In Übungen geht da es um die Wahrnehmung von Konflikten, um Eigen- und Fremdwahrnehmung, darum, das eigene Verhalten besser kennenzulernen. Die Moderatorin testet, ob dieser Ansatz auch ihr etwas bringt. Helfen solche Methoden nur individuell, oder lassen sich damit ganz generell soziale Konflikte entspannen - zum Beispiel in der Schule? Die Moderatorin besucht Schüler:innen einer Münchner Mittelschule, die sich als Streitschlichter und Schülersprecherin dafür einsetzen, dass alle respektvoller miteinander sprechen. Sie lernen, anderen aus destruktiven Streitmustern herauszuhelfen. Haben sie auch Tipps für Lilian, damit ihr nächster Streit zu Hause produktiver endet? Und kann jede:r das lernen, besser zu streiten? Das fragt die Moderatorin Jugendliche, die das Streiten ganz sportlich trainieren – beim Diskutierwettstreit "Jugend debattiert".© ARD alpha 2022

29 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: "Sport ist nicht politisch!" Von wegen ...

05.11.2024 | ARD-alpha

Boykottaufrufe bei Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften, Verbot von politischen Sportler:innen-Statements: Bei Großereignissen zeigt sich immer wieder, wie eng Sport und Politik zusammengehören. Im Profisport sorgen politische Äußerungen von Stars genauso für Wirbel wie Fans, die den Sport als Bühne nutzen, um Menschen rassistisch, sexistisch oder homophob zu diskriminieren. Im Sport geht es um Fitness und Bewegung, um Fairness, Teamgeist und Respekt, aber auch um Ausbeutung, Diskriminierung, Macht und Geld. Trotzdem hält sich (etwa beim IOC) die Behauptung: "Sport ist unpolitisch". Sollte er das eigentlich sein oder spielt er im Gegenteil eine wichtige Rolle für die Demokratie? Schließlich treiben über zwei Drittel der Menschen in Deutschland aktiv Sport, noch mehr verfolgen Sport zur Unterhaltung und verschaffen dem Sport-Business Jahr für Jahr große Aufmerksamkeit und zig Milliarden Umsatz. Wie politisch ist Sport also? Das will RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf klären. Bei einem Taekwondo-Verein, in dem Kämpfer:innen aus 40 Nationen gemeinsam trainieren, trifft Christina Wolf einen Trainer, der neben Disziplin und Technik vor allem Toleranz und Respekt lehren will. Am Fußballstadion begleitet die RESPEKT-Moderatorin Streetworker, die versuchen, auch aggressiven Ultras eine Sportkultur ohne Aggression und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu vermitteln. Und sie spricht mit Léa Krüger, vierfache Deutsche Meisterin im Säbelfechten, darüber, wie Spitzensportler:innen politisch instrumentalisiert werden – und warum es wichtig ist, dass gerade sie aktiv für Menschenrechte und Meinungsfreiheit eintreten. © Bayerischer Rundfunk 2022

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Gleiche Chancen für alle? Leider noch ein Traum!

25.10.2024 | ARD-alpha

Chancengleichheit gilt als ein hoher Wert in Deutschland. Die Grundidee: Sozialer Aufstieg ist allen möglich. Wer sich anstrengt, kann es schaffen. Oder ist das bloße Ideologie? Denn laut Statistik sind Bildungskarrieren extrem von der sozialen und kulturellen Herkunft abhängig. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch geht diesem Widerspruch nach. Sie selbst ist die erste, die aus ihrer Familie studiert hat – die Uni-Welt und die anderen Studierenden waren ihr lange ziemlich fremd. In der Reportage lernt sie die Arbeiterkinder Theresia und Hasan kennen, für die jeder Schritt in die Akademikerwelt schwer erkämpft ist – und Akademikerkind Rosalie, bei der eigentlich immer klar war, dass sie studieren wird. Arbeiterkinder haben oft Geldnot, ihnen fehlt Unterstützung beim Lernen und das Gefühl, dazuzugehören. Und immer wieder wird Arbeiterkindern diese Benachteiligung als persönliches Versagen vorgeworfen. Wie gehen Theresia und Hasan damit um? Und stimmt es, dass viele Privilegierte nichts davon wissen wollen, dass sie bessergestellt sind? Damit sie weiter glauben können, ihr Status sei nicht aufgrund ihrer Herkunft, sondern nur durch ihre eigene Leistung entstanden? Was sagt die Studentin Rosalie dazu, die als Akademikerkind beste Startbedingungen hatte? Hätte sie es als Arbeiterkind auch geschafft? Vor allem aber fragt RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch, was sich für mehr Chancengleichheit ändern müsste? Spoiler: eine Menge!

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Cheers to the queers · Die Vielfalt sexueller Identität

04.10.2024 | ARD-alpha

Identität ist vielschichtig. Ein besonderer Aspekt ist die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität. Also: Zu wem fühle ich mich hingezogen und mit welchem Geschlecht identifiziere ich mich? Da gibt es eine vermeintliche Norm: heterosexuell sein und sich dem Geschlecht zugehörig fühlen, das einem bei der Geburt zugeschrieben wurde. Doch diese Norm ist nachweislich falsch bzw. deckt nur einen Teil der Möglichkeiten ab. In Deutschland identifizierten sich im Jahr 2022 etwa 7,5 Prozent der Deutschen als queer, was etwa 6 Millionen Menschen entspricht.In einer RESPEKT-Spezialausgabe schaut sich Christina Wolf sexuelle Identitäten jenseits der gewohnten Blickrichtung an. Anhand der Buchstabenreihe LGBTQIA+ werden nach und nach die verschiedenen Gruppierungen innerhalb der queeren Community erklärt. Neben der Einführung der dazugehörigen Flaggen, erzählen Protagonist:innen spannende Geschichten von ihrem eigenen Weg der Identitätsfindung.Queere Personen sind tagtäglich Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Ein beachtlicher Teil der deutschen Bevölkerung ist gleichgeschlechtlicher Liebe gegenüber immer noch negativ eingestellt. Dass aber nicht nur Vorurteile in der Gesellschaft vorherrschen, sieht man spätestens in den Gesetzgebungen verschiedener Länder. Erst 2022 wurde im US-Bundesstaat Florida das "Don't say gay"-Gesetz verabschiedet, welches Lehrer:innen verbietet, im Unterricht über sexuelle Orientierungen abseits von Heterosexualität zu sprechen. In 69 Ländern der Welt ist Homosexualität strafbar. In 11 Ländern kann man sogar zum Tode verurteilt werden. Auch in Deutschland werden diskriminierende Gesetzestexte nur langsam reformiert. Im Jahr 2019 war es erstmals möglich, die Bezeichnung "divers" in die Geburtsurkunde eintragen zu lassen.Wie lenkt man diesen Prozess in eine positivere Richtung? Ein wichtiger erster Schritt ist, mit den bestehenden Vorurteilen aufzuräumen. Indem wir vorherrschende Klischees entkräften und neue Perspektiven öffnen, sowie Wissenslücken schließen, tragen wir mit dieser RESPEKT-Sendung dazu bei.

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: LGBTQI* - (k)ein Problem mit sexueller Vielfalt?

22.09.2024 | ARD-alpha

Regenbogenflaggen, schwule Politiker, lesbische Moderatorinnen. Frauen, die mal Männer waren. Seit 2017 dürfen homosexuelle Paare auch in Deutschland heiraten. Sexuelle Vielfalt gehört zur alltäglichen Normalität. Aber werden Menschen, die von den althergebrachten Mann-Frau-Vorstellungen abweichen, in unserer Gesellschaft wirklich akzeptiert? Warum erleben LGBTQI* Diskriminierung und Gewalt, wenn angeblich niemand mehr ein Problem mit Schwulen, Lesben, Bi- oder Trans-Personen hat? RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf will wissen, wie offen Deutschland tatsächlich für queeres Leben ist und wie es LGBTQI* hier geht. Zum Beispiel Elli, die in der Oberpfalz als Schornsteinfegerin arbeitet. Außer dem Chef darf niemand wissen, dass Elli nicht-binär ist und privat als Frau lebt. Die Moderatorin besucht Elli auf dem Land und erfährt, dass es für queere Menschen abseits der Metropolen noch sehr schwierig ist. Und wie sich Elli Freiräume erkämpft.Aber auch in der vermeintlich völlig freien Großstadtwelt verstecken sich LGBTQI* - manche ein halbes Leben lang. So wie Patricia Schüttler, die als Patrick aufgewachsen ist und Sandra geheiratet hat. Sie erklärt Christina Wolf, was Geschlechtsidentität für sie bedeutet und warum sie mit fast 40 Jahren ihr Coming-out gewagt hat. Sandra und Patricia sind weiterhin zusammen und erzählen, wie sich ihre Ehe seit Patricias Geschlechtsangleichung verändert hat.LGBTQI* erleben Ablehnung und Vorurteile in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Freizeit und sehr oft auch von den eigenen Eltern. Doch es gibt auch einfache Mittel dagegen: Kontakt und Gespräche. Schüler*innen aber auch Lehrkräfte wissen häufig wenig von queeren Menschen. Zum Beispiel, dass 5-10% der Bevölkerung LGBTQI* sind. Aufklärungsarbeit leistet auch Phillip Pietsch, im Gleichstellungsreferat der Uni München. Von ihm erfährt Moderatorin Christina Wolf, dass auch die Hochschulen beim Umgang mit sexueller Vielfalt noch Lernbedarf haben und wie wichtig es wäre, das Thema auch in der Lehrer*innen-Ausbildung zu platzieren. © Bayerischer Rundfunk 2020Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Schlechte Noten, schiefe Blicke - Rassismus im Schulalltag

13.09.2024 | ARD-alpha

Offener Rassismus ist in Deutschland für viele Menschen alltäglich. So zählt der von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstütze Afrozensus 2020 unzählige Beispiele für rassistische Beleidigungen, Übergriffe und Gewalttaten auf. Enthalten sind auch zahlreiche Daten zu Rassismus in Schulen: 67% der Befragten geben an, aufgrund rassistischer Zuschreibungen schlechter bewertet worden zu sein. Mehr als die Hälfte der Befragten sagt, ihnen wurde abgeraten, einen höheren Bildungsweg anzustreben. Auch rassistische Gewalt und Beleidigungen gehören für viele Betroffene zum Schulalltag. Allerdings erhebt der Afrozensus keinen Anspruch, repräsentativ zu sein. Trotzdem zeigen die Umfragen darin, dass vor allem niederschwelliger Rassismus an Schulen in Deutschland Alltag ist.In der RESPEKT-Reportage trifft Moderator Rainer Maria Jilg Menschen, die Rassismus erlebt haben und erleben und sich dagegen wehren wollen, zum Beispiel den TikToker Karim Jamal. Er hat in seiner Schulzeit immer wieder Erfahrungen mit Diskriminierung machen müssen. In kurzen Videos macht er sich heute einerseits lustig über Lehrkräfte, die Kinder und Jugendliche wegen ihres Namens vermeintlich witzig diskriminieren. Andererseits zeigen seine Kurzvideos aber auch schonungslos den bitteren Ernst. Egal, ob aus Unwissenheit oder Unbedachtsamkeit diskriminiert wird und auch wenn es vielleicht nicht böswillig gemeint ist - die Wirkung auf die betroffenen Kinder und Jugendlichen ist desaströs.Gleiches erzählt Sandrine Kunis. Sie ging auf eine französische Privatschule. Dort hat sie zwar kaum Erfahrungen mit rassistischer Diskriminierung machen müssen. Heute aber berät sie Opfer rassistischer Diskriminierung und hat auch durch ihren Beruf Einblick in den Alltag nicht-deutsch gelesener Schülerinnen und Schüler. Die Folgen der täglichen Diskriminierung sind nicht nur weniger Erfolg in der Schule und damit deutlich weniger Chancen im weiteren Berufsleben, sondern auch viele psychische Probleme.Im Gespräch mit dem Diskriminierungsforscher Prof. Karim Fereidooni erfährt Moderator Rainer Maria Jilg abschließend, dass zudem rassistische Darstellungen in Schulbüchern immer noch ein Problem sind. © Bayerischer Rundfunk 2022Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt

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RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Dick und diskriminiert - gelten Grundrechte nur für Schlanke?

08.09.2024 | ARD-alpha

Seit 2006 gilt in Deutschland das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Menschen vor Diskriminierung schützen soll. Niemand darf aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung, Weltanschauung, Glauben, Behinderung oder Alter benachteiligt werden. Aber Menschen, die wegen ihres Gewichts diskriminiert werden, schützt das Gleichbehandlungsgesetz nicht. Dicke Menschen gelten vielfach als antriebsschwach und weniger leistungsfähig. Sie werden verächtlich gemacht, gemobbt, bevormundet. Sie haben weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt, werden in vielen Bereichen unserer Gesellschaft diskriminiert und ausgeschlossen. Und dafür werden sie auch noch selbst verantwortlich gemacht: „Wer nicht abnimmt, ist selbst schuld!“ Diese Zuschreibung führt viele Betroffene erst recht in eine Abwärtsspirale aus Selbstzweifeln, Rückzug, psychischen und körperlichen Leiden. RESPEKT-Moderatorin Caro Hofmann trifft dicke Menschen, die sich selbst aus dieser Situation befreien wollen oder es schon geschafft haben und die das Dicksein von der gesellschaftlichen Ächtung befreien wollen. Wie Sarah, die sich in einer betreuten Wohngruppe aus Depressionen befreit, Struktur in ihr Leben bringt und dabei auch abnimmt. Chris, der als Tänzer wie auch als Curvy Model erfolgreich ist. Und Natalie, die als Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung einen politischen Kampf führt. Sie will erreichen, dass das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz erweitert wird - und auch dicke Menschen gegen Diskriminierung klagen können.

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RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Care-Arbeit · Lebenswichtig und lausig bezahlt

01.09.2024 | ARD-alpha

Seit Jahrhunderten lebt unsere Gesellschaft in den gleichen Geschlechterrollen: Der Mann arbeitet und ernährt die Familie, die Frau versorgt zusätzlich auch noch die Kinder und erledigt die Hausarbeit. Daran haben auch Emanzipierung und Feminismus wenig ändern können. Zwar sind heute mehr Frauen berufstätig, gleichberechtigt sind sie aber deswegen noch lange nicht. Die Liste der Ungerechtigkeiten ist lang: Hausarbeit und Kindererziehung zählen noch immer nicht als "richtiger" Beruf. In den meisten Firmen verdienen Frauen für die gleiche Tätigkeit erheblich weniger als Männer. Und Frauen haben meist schlechtere Aufstiegschancen. Besonders augenfällig werden die Unterschiede in der sogenannten "Care-Arbeit". Damit werden alle Pflege- und Betreuungsberufe bezeichnet, also von Kinderbetreuung bis hin zur Kranken- und Altenpflege. In diesen Berufen arbeiten überwiegend Frauen. Obwohl diese Berufe sehr komplex sind, eine umfassende Ausbildung voraussetzen und hohe Anforderungen stellen, zählen sie zu den am schlechtesten bezahlten Berufen. Auch deshalb fehlen in Deutschland in diesen Bereichen dramatisch viele Fachkräfte. Die gesellschaftlichen Folgen des Fachkräftemangels sind bereits heute spürbar.RESPEKT-Moderator Rainer Jilg ist selbst Vater eines kleinen Sohnes. Er weiß Care-Arbeit sehr zu schätzen, denn dank ihr können er und seine Partnerin arbeiten. Im Selbstversuch macht Rainer ein Schnupperpraktikum in der Kita seines Sohnes. Am Ende des langen Tages kann er die Forderungen nach besserer Bezahlung und mehr Wertschätzung gleich viel besser verstehen. Es wird klar, dass die Lösung nur mit einer grundsätzlichen Reform der Geschlechterrollen möglich sein wird.© Bayerischer Rundfunk 2019Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Arbeit · Broterwerb oder Berufung?

25.08.2024 | ARD-alpha

In Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist das Recht auf Arbeit garantiert. Dieses Recht ist vor keinem Gericht einklagbar. Es verpflichtet vielmehr Staaten dazu, ihre Politik so zu gestalten, dass eine Vollbeschäftigung erreicht und die Arbeitslosigkeit verringert wird. Durch das Grundgesetz wird in Deutschland in Artikel 12 die freie Berufswahl garantiert. Und wieder andere Gesetze regeln den Mindestlohn, Arbeitszeiten oder die Sicherheit am Arbeitsplatz. Doch welchen Sinn hat Arbeit? Der Psychologe und Sozialwissenschaftler Kurt Lewin hat das Bild von den zwei Gesichtern der Arbeit bis heute geprägt: Danach ist Arbeit einerseits Mühe, Zwang und Mittel zum Zweck und noch kein eigentliches Leben. Andererseits ist Arbeit für den Menschen unabdingbar, denn sie bietet ein Wirkungsfeld, das dem eigenen Leben Sinn und Bedeutung gibt. Gesellschaftlich kommt der Arbeit noch eine weitere Funktion zu: Integration. Erwerbsarbeit bietet nicht nur gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch soziale Anerkennung und sie strukturiert Lebensentwürfe.RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf begleitet vier Menschen im Raum Nürnberg an ihrem Arbeitsplatz: einen Oberarzt, einen freischaffenden Künstler, eine Bloggerin und Influencerin, die ihren festen Job als Controllerin in Teilzeit noch zur Lebenssicherung hält, sowie eine ehemalige Langzeitarbeitslose, die nun als Energieberaterin arbeitet. Welchen Stellenwert hat Arbeit in ihrem Leben?

3 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Entwicklung der Massenmedien

04.08.2024 | ARD-alpha

Spätestens mit dem Feldzug des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gegen die freie Presse in den USA wurde der Ton für Journalisten rauer. Sogenannte "Alternative Fakten", Fake News, der aufkommende Rechtspopulismus und Hetz-Kampagnen in Sozialen Netzwerken sind neue Herausforderungen. Welche Gefahr davon ausgeht und wie damit umzugehen ist, beschreibt die Reportage "Medien - warum die 4. Gewalt für die Demokratie so wichtig ist".So erklärt eine Vertreterin von Reporter ohne Grenzen: Journalisten werden weltweit in ihrer Berichterstattung behindert, verfolgt und getötet. Der Grund: Unabhängige Medien stellen die Mächtigen infrage. Sie kontrollieren deren Handeln und hinterfragen deren Interessen. Nur eine informierte Öffentlichkeit kann demokratische Entscheidungen treffen, etwa in Wahlen. Im Film kommen Medienwissenschaftler wie Carsten Reinemann von der LMU München zu Wort. Er erinnert nachdrücklich daran, dass unabhängige Medien in Demokratien auch als "4. Gewalt" bezeichnet werden und erklärt warum dieses Ideal so wichtig ist. Einen Grund dafür greift auch die Rubrik "Zahlen-Fakten-Check" auf. In einem kurzen Überblick über die Geschichte der Massenmedien geht es auch um die Manipulation durch Falschmeldungen und durch Propaganda - in Zeiten von Fake News und "alternativen Fakten" ein hochaktuelles Thema. Das wird auch im Interview mit Satiriker und Medienkritiker Philipp Walulis deutlich. Er erforscht, wie sich private Internetanbieter finanzieren und welchen Einfluss das auf die Inhalte dieser Anbieter hat. Walulis ist sich sicher: Private Internetdienste können unabhängige Medien nicht ersetzen. Zwar zeigt die Reportage, dass Kritik an den etablierten Zeitungen und Rundfunkanstalten oft berechtigt ist. "Medien - warum die 4. Gewalt für die Demokratie so wichtig ist" macht aber deutlich: Ohne freie Presse und ohne freie Rundfunkanstalten ist auch schnell Schluss mit der allgemeinen Meinungsfreiheit und der alltäglichen Freiheit der Menschen.© Bayerischer Rundfunk 2018

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Heimat - Was ist das?

28.07.2024 | ARD-alpha

Der Heimatbegriff ist schwer in Mode: Politiker:innen und Parteien bewerben sich und ihre Politik häufig als "heimatverbunden" und "heimatliebend". Viele Produkte werden beworben mit Verweisen auf "Heimat", selbst in der Musikszene ist der "Heimatsound" seit einigen Jahren ein feststehender Begriff. Aber all das hat meist wenig oder gar nichts damit zu tun, was Heimat eigentlich bedeutet und wie wichtig Heimat für die meisten Menschen ist.RESPEKT-Moderator Ramo Ali musste seine Heimat Syrien vor einigen Jahren verlassen und ist nach Deutschland geflohen. In der Reportage zeigt er, wie er sich nach und nach eine neue Heimat erarbeitet hat, wie schwer das war und wer und was ihm dabei geholfen hat. In München trifft er einen Syrer, der schon seit Jahrzehnten hier lebt und erst durch seine Frau Deutschland als neue Heimat gefunden hat.Heimat, das zeigt die Reportage, ist viel mehr als nur ein Ort oder ein Land. Wer Heimat mit Nation gleichsetzt, hat nichts verstanden, das zeigt auch ein Ausflug in die Musikszene Oberbayerns. Im Chiemgau trifft Moderator Ramo Ali einen der Köpfe der Blasmusik-Band "LaBrassBanda". Gegründet 2007 spielt "LaBrassBanda" sogenannte Neue Volksmusik und versucht, traditionelle Blasmusik mit modernen Stilmitteln und Rhythmen zu vereinen.Heimat, das wird hier deutlich, ist ein Gefühl, zu dem Sicherheit, das Akzeptiert-Werden und soziale Geborgenheit zählen. Ein Gefühl, das alle Menschen brauchen.© Bayerischer Rundfunk 2020Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt

28 min

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!: Jung, arm, vergessen? Was Jugendarmut so ungerecht macht

26.07.2024 | ARD-alpha

Kinderarmut: ein bekanntes Thema. Altersarmut genauso. Aber Jugendarmut? Verdrängt, verschwiegen, vergessen. Dabei sind Menschen von 18 bis 24 Jahren in Deutschland die Bevölkerungsgruppe mit dem größten Armutsrisiko. Für ihren Start ins Erwachsenenleben bedeutet arm zu sein in mehrfacher Hinsicht eine Katastrophe: Zur fehlenden familiären Unterstützung kommen schlechte Bildungschancen und krasse Lücken im Sozialsystem, wenn etwa die Jugendhilfe mit dem 18. Lebensjahr endet. RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf besucht eine dieser sogenannten "Care Leaver", die 20-jährige Zoe Urban. Als Teenager kommt sie in ein Kinder- und Jugendheim. Mit 19 war sie plötzlich auf sich allein gestellt. Jetzt hat sie eine erste kleine eigene Wohnung und Aussicht auf einen neuen Ausbildungsplatz. Sie erzählt, warum 18 werden kein Grund zum Feiern war und wie sie heute trotz aller Schwierigkeiten praktisch und psychisch klarkommt. Mit den Streetworker:innen Sandra Pudlo und Felix Bichlmaier besucht die RESPEKT-Moderatorin Plätze, wo die beiden mit armen Jugendlichen arbeiten. Sie erfährt, dass selbst in einer reichen Stadt Jugendliche hungern, obdachlos sind - und warum viele Betroffene ihre Not mit allen Mitteln verstecken.Beim Ausbildungsprojekt "Junge Arbeit" erlebt Christina Wolf, wie konkrete Hilfe aussehen kann. Dort bekommen Jugendliche außer Ausbildungsplätzen, etwa als Schreiner:in oder im Siebdruck, vor allem auch das Gefühl dazuzugehören und etwas schaffen zu können. Das werde ihnen im deutschen Sozialsystem viel zu oft genommen, erklärt "Junge Arbeit"-Leiterin Jeanette Boetius. Wie sich dieses Gefühl zurückgewinnen lässt, darüber spricht RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf mit dem 19-jährigen Buchautor Jeremias Thiel. Mit elf ging er weg von seinen psychisch kranken Eltern, lebte im SOS-Kinderdorf, machte Abitur an einem internationalen College und studiert heute in den USA. Seine Geschichte ist aber gerade kein Beleg, dass jeder eine Chance hat. Sie dokumentiert im Gegenteil, dass Jugendarmut zutiefst ungerecht ist. Dass Jugendarmut Lebenschancen zerstört. Und dass Jugendarmut entschiedener bekämpft werden muss.© Bayerischer Rundfunk 2020Mehr Informationen unter: www.br.de/respekthttp://www.br.de/respekt