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Selbstbestimmt - Die Reportage: Liebe unter Druck · Eltern mit einem behinderten Kind (1/2)

vom 24.06.2023

Selbstbestimmt - Die Reportage: Liebe unter Druck · Eltern mit einem behinderten Kind (1/2)Hier klicken um das Video abzuspielen
Paare, die ein behindertes Kind bekommen, stehen vor riesigen Herausforderungen. Sie müssen mit dem Schock, der Trauer und der Angst um ihr Kind umgehen, müssen es schaffen, ihren Alltag rund um die Pflege und die medizinische Versorgung ihres Kindes zu organisieren. Dabei als Paar nicht auf der Strecke zu bleiben, ist enorm schwer. Manchen gelingt es, anderen nicht. Auch eine tiefe Krise, wie sie die beiden Paare des Films trifft, muss nicht das Ende bedeuten. "Wir haben uns zerfleischt", so beschreiben Julia und ihr Mann Danielo die Zeit nach der Geburt ihres Sohnes Arvid. Er kommt vor fünf Jahren quasi tot zur Welt, muss wiederbelebt werden, bleibt schwer mehrfachbehindert. Das Leben der beiden steht auf dem Kopf. Vorher waren sie ein harmonisches Paar, jetzt streiten sie sich wegen Nichtigkeiten. Ihre Nerven liegen blank: "Wir waren nur noch Einzelkämpfer und hielten nicht mehr zusammen." Zusätzlich quält sie das schlechte Gewissen ihrem zweiten Kind gegenüber, um das Mutter Julia sich kaum kümmern kann, weil sie voll mit der Pflege von Arvid beschäftigt ist. Als nichts mehr geht, sucht das Paar Hilfe von außen. Finden Julia und Danielo so einen Ausweg aus ihrer tiefen Krise? Auch Rosa, die Tochter von Bettina und Falco, ist aufgrund eines genetischen Defekts stark eingeschränkt. Lange hofft das Elternpaar, dass Rosas Zustand sich verbessert, wenn sie sie nur genug fördern. Doch Bettina und Falco müssen erkennen, dass Rosa stark pflegebedürftig bleibt. Falco ist beruflich viel unterwegs. Bettina fühlt sich mit den täglichen Aufgaben rund um Therapien, Arztbesuche, Krankenkassenanträgen oft allein gelassen. Falco dagegen hat den Eindruck, dass seine emotionalen Bedürfnisse in der Beziehung gar nicht mehr wahrgenommen werden. Das Streiten nimmt überhand. Als Bettina sich von ihm trennt, kann Falco nicht fassen, dass sie die Beziehung aufgibt. Wie soll es nun weitergehen? Wie soll ein getrenntes Leben mit einem schwer beeinträchtigten Kind funktionieren? Artikel 3 des Grundgesetzes verkündet: "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." Doch wird diese abstrakte Norm tagtäglich umgesetzt - und wenn ja, wie? Die Sendung "selbstbestimmt!" geht dieser Frage nach, sei es in Arbeit und Beruf, in der Schule, an der Universität, beim Wohnen, beim Sport oder in der Kultur und Kunst.
Sender:
ARD-alpha
Sendedatum:
24.06.2023
Länge:
29 min
Aufrufe:
1

Weitere Folgen

29 min

Selbstbestimmt - Die Reportage: Gewitter im Kopf · Leben mit Migräne

02.11.2024 | ARD-alpha

Migräne hat viele Gesichter. Die Betroffenen erzählen von stechend pulsierenden Kopfschmerzen, die unerträglich sind. Meist sind sie begleitet von heftiger Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Eine Attacke kann mehrere Stunden oder sogar Tage dauern. Die Leidenden sind währenddessen oft stark geräusch- und lichtempfindlich. Bei etwa einem Viertel der Migräne-Patienten kündigen sich die Anfälle durch eine sogenannte "Aura" an. Seh- und Sprachstörungen, ja sogar Lähmungen können in dieser Zeit auftreten. Dabei verstärkt körperliche Aktivität die Symptome. Arbeiten mit einem Migräneanfall ist so gut wie unmöglich. Geschätzte 8 bis 12 Millionen Menschen in Deutschland leiden an dieser neurologischen Erkrankung. Die Weltgesundheitsorganisation sieht Migräne als eine der Krankheiten, die den Alltag der Betroffenen am stärksten beeinflussen. Und doch ist sie gesellschaftlich nicht wirklich akzeptiert. Nichtbetroffene haben meist wenig Verständnis für das "Kopfweh" der Betroffenen. Und die Symptome werden von vielen Ärzten immer noch nicht richtig erkannt und diagnostiziert. Fest steht: Migräne lässt sich nicht heilen, da die Ursachen der Erkrankung noch immer rätselhaft sind. Migräniker müssen mit ihrem Leiden leben! Der Film begleitet Menschen mit Migräne in ihrem Alltag, beschreibt die Auswirkungen der Erkrankung auf ihr Leben und die oft lange Suche nach den geeigneten Therapien. Dabei kommen nicht nur Pillen zum Einsatz. Auch mit Physio- und Verhaltenstherapie, Entspannungsübungen, Biofeedback und Ausdauersport finden die Betroffenen oft einen Weg, ihr Leiden in den Griff zu bekommen. Wichtigster Gedanke dabei: Selbst aktiv sein im Umgang mit der Erkrankung. Die Migräne soll nicht diktieren dürfen, wie die Betroffenen ihr Leben gestalten!