LogoSendung verpasst

unicato: Literatur - Bilder - Filme

vom 27.03.2025

unicato: Literatur - Bilder - FilmeHier klicken um das Video abzuspielen
Die Beziehungen zwischen der Literatur und dem Medium Film sind so mannigfaltig und langlebig wie der Film selbst. Seit jeher bilden literarische Texte die Grundlage sowohl für narrative Filme als auch experimentellere Formen. Es existieren viele verschiedene Zwischenräume und Schnittstellen zwischen diesen beiden Künsten: Literaturverfilmungen, Filme über Literatur und Literat:innen, Dokumentarfilme über Autor:innen, Drehbuchadaptionen, Poetryfilme oder einfach Filme über die Liebe zu Büchern – die Beziehung von Film und Literatur ist besonders und einzigartig. Doch man kann den Blick auch umdrehen: Nicht wie entstehen aus Büchern Filme, sondern wie beeinflusst der Film auch das Handwerk der Autorinnen und Autoren? Dabei geht es weniger darum, wie die Geschichten von Filmen wirken, sondern vielmehr darum, wie Filmsprachen und visuelle Inszenierungen das Schreiben beeinflussen. Schreiben wir durch das Schauen von Filmen „filmisch“ erzählte Romane? Und: Sind Drehbücher überhaupt Literatur? In der Märzsendung, die parallel zur Leipziger Buchmesse ausgestrahlt wird, befasst sich "unicato – Das Kurzfilmmagazin" mit dem weiten Spannungsfeld zwischen Literatur und Film. Dazu besuchen wir auch das "LIFTILMS Literatur Film Festival Münster", das sich der Beziehung von Literatur und Film widmet und deutschlandweit das erste Filmfestival dieser Art ist. Filme der Sendung * "Nicht Du" von Lara Torp und Emilia Zieser (Animation, DE 2023, 5 min) Ich habe letztens einen gesehen, der so aussah wie Du. Mir wurde schnell klar, dass Du es nicht sein kannst, aber er bewegte sich wie Du. Fuhr sich durch die Haare wie Du. Und trug den gleichen Rucksack im gleichen schlechten Zustand. Also beschloss ich, deinem Nicht-Du ein bisschen zu folgen. * "Die Spökenkiekerin und das Fräulein" von Mark Lorei (Spielfilm, DE 2023, 30 min) Irgendwo im Münsterland des 19. Jahrhunderts: Eine Schäferin und ortsbekannte Hellseherin – westfälisch "Spökenkiekerin" genannt – sorgt mit ihren scheinbar irrwitzigen Prophezeiungen für Aufruhr in der Dorfgemeinschaft. Insbesondere dem Bürgermeister sind die Weissagungen ein Dorn im Auge. Er beschließt, sie aus dem Dorf jagen zu lassen. Doch ein holdes Fräulein kommt der Schäferin mit ihren okkulten Kräften zu Hilfe. * "Es ist kälter geworden" von Paul Elia Zeißig (AnimaDok, DE 2022, 8 min) Elia liest aus Briefen seiner Großeltern. Frank muss in der DDR zum Militärdienst. Täglich schreibt er nach Hause. Das junge Paar sucht Wege mit der Sehnsucht und Einsamkeit umzugehen, aber die Zeit in der Kaserne bleibt verlorene Lebenszeit. Als die Großmutter stirbt, suchen Frank und Elia neue Wege mit der Sehnsucht umzugehen. * "Die Bücherhüter" von Christiaan Hümbs-Steinbeck (Dokumentarfilm, DE 2024, 30 min) Eine dokumentarische Reise durch die faszinierende Welt der Antiquare, einer schrumpfenden Gemeinschaft von Menschen, die ihr Leben dem Sammeln und dem Erhalt alter Bücher gewidmet haben. Der Film begleitet drei Hauptfiguren – die Buchhändle
Sender:
mdr
Sendedatum:
27.03.2025
Länge:
60 min
Aufrufe:
1

Weitere Folgen

60 min

unicato: Stadtleben

20.02.2025 | mdr

Seit über 30 Jahren zieht es die Menschen in Deutschland mehrheitlich in nur eine Richtung: vom Land in die Stadt. Viele deutsche Großstädte wurden immer größer, während in der Provinz wichtige Infrastrukturen verschwanden und den Trend nur noch verstärkten. Dabei stellt sich die Frage: Was macht das Leben in der Stadt so attraktiv, dass man vertraute Umgebung, Familie und Freunde verlässt? Und welche Menschen können sich ein Leben in der Großstadt überhaupt noch leisten, wenn in Städten bezahlbarer Wohnraum knapp ist? Wenn die Suche nach einem Kita-Platz oder der Arztbesuch zur Odyssee werden, und damit in der Großstadt dieselbe Situation vorgefunden wird, vor der man aus der Provinz entkommen wollte: der mangelhaften Infrastruktur. Und wie denken junge Menschen darüber, die noch keinen klaren Lebensentwurf haben? Mittlerweile zeichnet sich eine Trendwende ab: Dörfer und kleinere Städte werden als Wohnorte wieder beliebter. Die aktuelle Ausgabe von "unicato - Das Kurzfilmmagazin" widmet sich genau dieser Kontroverse und der damit einhergehenden Ambivalenz vom sogenannten Leben in der Stadt. "unicato"-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmemacherinnen und Filmemachern über ihre ganz persönliche(n) Geschichte(n) zum Thema Stadtleben und wie sich das in den jeweiligen filmischen Arbeiten niederschlägt: Matthias Kofahl wurde 1987 in Radebeul in Sachsen geboren. Er studierte an der HFF München Kamera und realisiert seitdem Spiel- und Dokumentarfilme, die auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurden. Für seine Arbeit wurde er 2021 für den Deutschen Kamerapreis und das Camerimage Filmfestival nominiert. Wir treffen ihn in Leipzig, wo er mittlerweile lebt, auch weil ihm die Mieten in München zu hoch waren und sprechen mit ihm über die Kameraarbeit zu "Eigenheim". Mit der Regisseurin Andrea Schramm sprechen wir über ihren sehr persönlichen Dokumentarfilm "27 Schritte". Am ersten Tag des Corona-Lockdowns kommt ihr Vater in Chemnitz ins Krankenhaus - und stirbt. Die Regisseurin selbst lebt schon lange in Berlin. Was bedeutet Isolation und geographische Distanz in einer Zeit, in der wir auf Trost und Hilfe angewiesen sind? War der Umzug in die Großstadt richtig? Was wird aus ihrer Mutter nach dem Tod des Vaters? Julius Gintaras Blum wurde 1995 in Dresden geboren. Nach einer Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton arbeitete er freischaffend als Regisseur und Kameramann. In dieser Zeit realisierte er Dokumentar-Kurzfilme und Auftragsarbeiten. Seit 2019 studiert er Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Die Stadt Chemnitz ist dabei immer wiederkehrendes Thema in seinen Filmen, so zum Beispiel auch für seinen Dokumentarfilm "Chemkids". Erik Schmitt wuchs in Worms auf und studierte Kommunikationswissenschaft in München. Dann ging er nach Berlin und begann von 2009 bis 2014 unter dem Namen Kamerapferd zusammen mit Stephan Müller als Regieduo zu arbeiten. Für den Kurzfilm "Nun Sehen Sie Folgendes" erhielt er den deuts

59 min

unicato: Mensch und Tier

16.01.2025 | mdr

In einer Welt, in der zwischenmenschliche Beziehungen oft komplex und anstrengend sind, gewinnen Haustiere wie Hunde und Katzen zunehmend an Bedeutung. Sie bieten eine unkomplizierte Gesellschaft, die frei ist von den oft mühsamen Aushandlungsprozessen menschlicher Interaktionen. Ein bisschen Dosenfleisch, ein Spaziergang und zwei Kuscheleinheiten am Tag - und schon wird man von den pelzigen Freunden mit bedingungsloser Liebe überschüttet. Die aktuelle Ausgabe von "unicato - Das Kurzfilmmagazin" widmet sich den ambivalenten Beziehungen zwischen Mensch und Tier. Sie zeigt auf, wie tief unsere Vorstellungen von Tieren in kulturellen und wissenschaftlichen Kontexten verwurzelt sind. Mit Ordnungssystemen, Traditionen, Geschichten und Erzählungen definieren wir Kategorien, die beeinflussen, wie wir Tiere wahrnehmen - ob als niedlich, nützlich oder essbar. Damit verbunden ist die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen: Streicheln oder Schlachten. unicato-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmemacherinnen und Filmemachern, die einen ganz persönlichen Einblick in das Thema Mensch-Tier-Beziehung bieten: Alice von Gwinner ist freischaffende Drehbuchautorin und Regisseurin. Wir sprechen mit ihr über ihren Kurzfilm "Der Hauptgewinn", den Einsatz von Tieren in diesem Film und das erstaunliche Casting von Hühnern. Mit dem Fotografen und Dokumentarfilmemacher Leonard Mann reden wir über die Faszination der Mensch-Tier-Beziehungen in seinen fotografischen Arbeiten und die Dreharbeiten zu seinem Film "Der mit dem Krokodil tanzt". Volker Schlecht arbeitet als Illustrator, Zeichner und Filmemacher. In seinen gezeichneten Kurzfilmen setzt er sich häufig mit gesellschaftlichen und historischen Themen auseinander. Er beschreibt die Entstehungsgeschichte und seine Herangehensweise an die animierte Naturdokumentation "The Waiting". Die Filmemacherin Clara Helbig begründet in einer Director’s Note den performativen Ansatz, den sie für ihren Film “disjointed” gewählt hat. Der Film zeigt die körperlichen Aspekte negativer Emotionen und Traumata, die Männer bei der Arbeit im Schlachthof erleben. * Filme in der Sendung: * "Der mit dem Krokodil tanzt" von Leonard Mann (Dokumentarfilm, DE 2023, 23 min) Michael lebt seit 40 Jahren mit Billy zusammen. Sie wuchsen gemeinsam in Frankfurt am Main auf und zogen nach dem Tod von Michaels Mutter zusammen in eine 2-Zimmer-Wohnung in Ostdeutschland. Billy ist 2 Meter lang, hat einen 1 Meter langen Schwanz und frisst alle zwei Wochen ein Huhn. Billy ist ein Brillenkaiman. * "disjointed" von Clara Helbig (Experimenteller Dokumentarfilm, DE 2020, 11 min) Zwei Männer teilen ihre Erfahrungen, die sie als Arbeiter in der Lebensmittelindustrie gemacht haben, vor allem im Schlachthof. Sie sprechen über diese Arbeit und wiederholen Handgriffe und Abläufe aus der Produktion. Der Film erforscht, wie das mechanisierte Töten tierischen Lebens den inneren Zerfall menschlichen Lebens vorantreibt. Eine patriarchalische Industrie in der Kr

59 min

unicato: Dialekte - alles außer Hochdeutsch

12.12.2024 | mdr

Sprache ist mehr als nur ein Mittel zur Verständigung - sie ist ein lebendiges Kulturgut, das unsere Identität prägt und Gemeinschaften zusammenhält. In der Vielfalt ihrer Ausdrucksformen spiegelt sich nicht zuletzt die Kultur eines Landes wider. Dialekte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, sind ein Zeugnis regionaler Eigenheiten und historischer Entwicklungen. Sie sind das Lokalkolorit, das Gespräche pointiert und die Zugehörigkeit zu einer Region unterstreicht. In der kommenden Ausgabe von "unicato - Das Kurzfilmmagazin" feiern wir diese sprachliche Vielfalt mit einer Auswahl an Kurzfilmen, die verschiedene Dialekte beinhalten und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Von Erzgebirgisch über Bayrisch bis hin zu Plattdeutsch – jeder Film ist ein Fenster in eine Welt, in der die Sprache nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch Ausdruck der Lebensart ist. Dabei reicht die Bandbreite von heiteren Alltagsbeobachtungen bis hin zu tiefgründigen persönlichen Geschichten. unicato-Moderator Markus Kavka trifft seine Gesprächspartner:innen im Schreber's in Leipzig - dem Geburtsort der Vorstellung eines eigenen Refugiums im grünen Gartenparadies. Mit ihnen taucht er in die Welt der Dialekte ein, wo jeder Satz ein Stück Heimat erzählt. Mit dem Animations- und Experimentalkünstler Felix Klee sprechen wir über den Trauerprozess nach dem Verlust des Familienhofs in Niederbayern und warum es für ihn so essentiell ist, Tagebuch auf bayrisch zu schreiben. Der Animationskünstler Michael Bohnenstingl erklärt uns, warum seine Figur Gottlieb nur in Schwäbisch authentisch werden konnte und inwiefern Sprache, Timing und die Figur verwachsen sind. Jens Rosemann zeigt uns das Erzgebirge aus der heiteren Sicht seiner beiden animierten Figuren Peschi und Poschi und erzählt darüber, warum er in seinen Filmen das Sächsische nach und nach durch Hochdeutsch ersetzt hat. Der Dokumentarfilmer Erik Lemke spricht über die Transfrau Evi aus Radeberg. Als Mann geboren, merkte Evi lange vor dem Mauerfall, dass sie eine Frau ist - in einer Zeit, in der das Vokabular für Transgenderpersonen noch längst nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen und das Verständnis dafür in der sächsischen Provinz nicht vorhanden war. Darüber hinaus sprechen wir mit Prof. Dr. Susanne Voigt-Zimmermann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die sich der Sprech- und Dialektforschung widmet. Sie erklärt uns den Unterschied zwischen Sprache und Dialekt sowie ihren zugesprochenen Eigenschaften, und analysiert, warum die Filme der Sendung trotz Dialekt überhaupt nicht provinziell sind. Filme in der Sendung: * "Bis Donnerschdag" von Michael Bohnenstingl (Animation, DE 2017, 9 min) Gottlieb Schneider will am kommenden Donnerschdag sein Katzentheater beim Talentabend an der Schule vorführen. Doch die anderen Kinder nennen ihn "gay" und schlagen ihn. Nachdem ihm auch der Vertrauenslehrer nur Plattitüden mit auf den Weg gibt, bleibt Gottlieb nichts anderes übrig