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Welt der Tiere: Portugal - Die Rückkehr der wilden Tiere

vom 09.11.2024

Welt der Tiere: Portugal - Die Rückkehr der wilden TiereHier klicken um das Video abzuspielen
Der Biologe Bernardo Rebelo de Andrade hat in den letzten Jahren für Artenschutzprojekte in Afrika und Brasilien gearbeitet. Doch seitdem auch in seiner Heimat Portugal immer mehr für den Schutz der wilden Tiere getan wird, gibt es hier viel für ihn zu entdecken: In der Flussmündung des Sado beobachtet Bernardo Delfine, die sich dort angesiedelt haben – eine Rarität, die in ganz Europa nur dreimal vorkommt. Der Iberische Luchs hat ein lang ersehntes Comeback. Eine Seuche hatte seine Hauptnahrung, die Wildkaninchen, dahingerafft. Der Schwund von Nahrung und Lebensraum machte den Katzen so stark zu schaffen, dass sie auch heute noch zu der am stärksten vom Aussterben bedrohten Raubtierart der Welt zählen. Bis vor Kurzem lebten die letzten Luchse Portugals in einer Aufzuchtstation, die Bernardo besucht. Doch jetzt werden die ersten Tiere im Naturpark Guadiana ausgewildert. Vom Norden her breitet sich auch der Iberische Wolf ohne fremde Hilfe wieder aus. Doch weil es immer noch an frei lebender Beute mangelt, holen sich die hungrigen Wölfe unbewachte Nutztiere – sehr zum Unmut mancher Bauern. Im Privatreservat Faia Brava im Côa-Tal dagegen sind die großen Beutegreifer willkommen, denn dort wird alles für die Rückkehr der einst wilden Natur vorbereitet. Prähistorische Felsbilder, vor 25.000 Jahren von Menschen in die Felsen geschabt, zeigen Auerochse, Iberische Ziegen oder Pferde. Nach deren Vorbild werden die großen Grasfresser von der NGO Associação Transumncia e Natureza in Zusammenarbeit mit der Rewilding Europe Naturinitiative im Côa-Tal wieder angesiedelt. Bereits mehr als 50 Garranos, eine uralte Pferderasse, leben dort zusammen mit robusten Maronesarindern. Iberische Ziege, Rotwild und Kaninchen sollen bald folgen. Andrea Rüthlein und ihr Team begleiten Bernardo Rebelo de Andrade bei seiner Suche nach Portugals wilden Tieren.
Sender:
BR
Sendedatum:
09.11.2024
Länge:
29 min
Aufrufe:
7

Weitere Folgen

43 min

Welt der Tiere: Letzte Hoffnung Hamsterinsel

26.04.2025 | BR

In Bayern gibt es aktuell (2022) nur noch im Regierungsbezirk Unterfranken Feldhamster. Aber auch dort ist sein Bestand dramatisch eingebrochen, in manchen Bereichen innerhalb von zwei Jahren um über 90 Prozent. Filmautor Markus Schmidbauer hat die letzten bayerischen Feldhamstervorkommen aufgesucht. Dabei hat er einige Menschen kennengelernt, die sich ganz dem Schutz der kleinen Nager verschrieben haben. Die intensive Landwirtschaft, der Siedlungsdruck und der Straßenbau haben den Lebensraum der Feldhamster verschlechtert oder gleich komplett vernichtet. Und das, obwohl der Hamster ein europaweit geschütztes Tier ist. Aus diesem Grund hat der Bund Naturschutz im März 2020 eine offizielle Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Frankreich wurde bereits vom EUGH (Europäischen Gerichtshof) verurteilt, weil dort zu wenig für den Feldhamster getan wurde. Und auch in Bayern zeigt die Beschwerde des BN schon eine gewisse Wirkung. So wurde bei der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Unterfranken die Stelle einer "Feldhamsterbeauftragten" eingerichtet. Darüber hinaus wurde ein neues, deutlich umfangreicheres Feldhamsterschutzprogramm mit dem Namen "Hamsterinseln" ins Leben gerufen. In Unterfranken konnten im ersten Jahr dieses Programms 74 Hamsterinseln mit einer Fläche von etwa 260 Fußballfeldern geschaffen werden. Hilfe könnte auch noch von einer anderen Seite kommen. So haben sich mehrjährige Blühfelder, die versuchsweise als Alternative zu den Maisfeldern für Biogasanlagen angepflanzt wurden, als Hamsterlebensraum herausgestellt. Markus Schmidbauer hat die Nager mit der Kamera durchs Jahr begleitet und das Hamsterleben aus nächster Nähe dokumentiert.

28 min

Welt der Tiere: Pottwale - Riesen im Mittelmeer

15.03.2025 | BR

Evi Tsougiopoulou hat ihr Leben den Pottwalen des Mittelmeers gewidmet. Eine Sisyphusarbeit, denn nur noch rund 200 Pottwale leben noch im östlichen Mittelmeer (Stand 2014). Evi Tsougiopoulou ist unterwegs am Hellenischen Graben – über 1.000 Kilometer wissenschaftliche Terra incognita. Nur hier, wo das Mittelmeer am tiefsten ist, können Tiefseejäger wie Pottwale ausreichend Nahrung finden. Pottwale sind die größten Raubtiere der Erde. Als Fischer zufällig einige seltene "große Wale" im Südwesten von Kreta gesichtet hatten, wurde 1998 ein Forschungsprogramm initiiert, das zur Entdeckung einer der wichtigsten Populationseinheit von Pottwalen im ganzen Mittelmeer geführt hat. Evi Tsougiopoulous Beobachtungen ergaben, dass Pottwale das ganze Jahr an der südwestlichen Küste von Kreta leben. In den folgenden Jahren stellte sich heraus, dass sich in Abhängigkeit der Saison einzelne Tiere oder kleine Gruppen von jungen und reifen Männchen sowie Weibchen mit ihren Jungen in diesem Gebiet aufhalten. Der Hellenische Graben ist damit eines der seltenen Gebiete auf der Welt, wo Weibchen mit Jungtieren und einzelne Männchen das ganze Jahr nebeneinander leben. Die Nahrungsaufnahme und auch die Fortpflanzung finden entlang des Grabens statt. Doch immer wieder gerät Evi Tsougiopoulou ins Zweifeln, ob die Zahlen stimmen. Auf ihrer letzten fast dreiwöchigen Forschungsfahrt hat sie nur 17 Pottwale registriert – auf einem weiteren, knapp 900 Kilometer langen Kreuzkurs bis nach Sizilien keinen einzigen. Auch für den Pottwal gilt: Treibnetzfischerei, Klimawandel und Umweltverschmutzung dezimieren die Bestände immer mehr.

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Welt der Tiere: Geht 'n Eisbär zum Arzt ...

01.03.2025 | BR

Wie sieht Gesundheitsvorsorge und medizinische Versorgung bei großen und oder wilden Tieren im Zoo aus, die weitaus wehrhafter sind und sich schon aufgrund ihrer Physis und Gefährlichkeit problemlos diesen Untersuchungen entziehen können? Außer es wird Zwang ausgeübt oder das Tier betäubt. Doch Zwang würde das Vertrauensverhältnis zwischen Tier und Mensch negativ beeinträchtigen. Und eine Betäubung sollte nur dann praktiziert werden, wenn sie medizinisch notwendig ist und nicht nur deshalb, um sich einem Tier gefahrlos nähern zu können. Die Folge in der Vergangenheit war deshalb oft, dass sich die medizinische Vorsorge in den Zoos auf das regelmäßige Untersuchen von Kotproben und das Beobachten der Tiere hinsichtlich Verhaltensauffälligkeiten beschränkt hatte. Um dies zu ändern, hat der Tiergarten Nürnberg unter Führung von Zootierärztin Dr. Katrin Baumgartner vor einiger Zeit damit begonnen, die Tiere des Tiergartens so zu trainieren, dass sie medizinische Untersuchungen oder Behandlungen mit etwas Positivem verbinden und diese freiwillig über sich ergehen lassen. Die Freiwilligkeit steht dabei an oberster Stelle. Die Tiere können jederzeit die Untersuchung oder Behandlung abbrechen. Das medizinische Training ermöglicht, dass viele Tiere im Tiergarten Nürnberg freiwillig zur Tierärztin kommen, und sich Blut abnehmen oder röntgen lassen, einen Ultraschall machen oder die Klauen flexen oder einfach nur abtasten lassen. Diese verschiedenen Maßnahmen kann Dr. Baumgartner wiederholt ohne Zwang umsetzen – ein Meilenstein bei der medizinischen Betreuung der Zootiere. Zwischenzeitlich wird dies bei fast allen Tierarten im Tiergarten Nürnberg angewandt, sogar bei Reptilien, fränkische Pionierarbeit sozusagen! Das medizinische Tiertraining ist eine sehr sensible Vertrauensangelegenheit und wird fast immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit praktiziert, weil kleinste Fehler oder negative Einflüsse durch Dritte viel bereits Erreichtes wieder zunichtemachen können. Dennoch durfte Filmautor Markus Schmidbauer mit seinem Kamerateam dieses Training bei vielen Tieren im Tiergarten Nürnberg über ein Jahr lang begleiten. Ein spannender und vielseitiger Einblick in das medizinische Tiertraining des Tiergartens Nürnberg. Viele interessante Fragen werden im Rahmen des Films beantwortet. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer ist zudem eine gewisse Übertragbarkeit auf ihre Haustiere gegeben.

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Welt der Tiere: Bruno und der Bär

04.01.2025 | BR

Vielleicht 50 Abruzzenbären, eine Unterart der Braunbären, die nur im italienischen Nationalpark Abruzzen-Latium-Molise und seiner Umgebung vorkommt, gibt es mittlerweile wieder. Das ist trotzdem zu wenig, um eine sichere Zukunft für das Wahrzeichen dieser Region zu garantieren. Fast die Hälfte des Bärennachwuchses überlebt das erste Jahr nicht. Das soll sich mithilfe eines engagierten Wildtierfotografen und der Rewilding Europe Initiative ändern. Knapp zwei Autostunden entfernt von Rom, in der südlichsten alpinen Region Europas, liegt die Heimat der Bären. Nicht nur der Abruzzenbär, sondern auch der italienische Wolf lebt hier. Große Hirschrudel durchstreifen die einsamen Berge, dazu Wildschweinrotten und Rehwild. Wehrhafte Kuhrassen laufen frei herum, ebenso halbwilde Pferde. In den über 2.000 Meter hohen Bergen hat man die fast ausgestorbene Abruzzengämse erfolgreich wieder angesiedelt. Ökotourismus soll wieder Arbeitsplätze schaffen. Denn nun sind die Abruzzen zu einer der besten Regionen Europas für das Beobachten von wilden Tieren geworden. Der preisgekrönte Wildlifefotograf Bruno D'Amicis hat dort seine Wurzeln und unterstützt die "Rewilding Apennines"-Initiative. Jedes Jahr im Frühsommer, wenn fast alle wilden Tiere Nachwuchs bekommen haben, ist Bruno D'Amicis mit seiner Kamera in den Abruzzen unterwegs und hofft, die ersten Bärenjungen zu sehen. Filmautorin Andrea Rüthlein und ihr Team begleiten Bruno D'Amicis bei seinen Streifzügen durch die wilden Abruzzen.