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Fakt ist!: Prognose Ärztemangel - Versorgung in Gefahr

vom 16.04.2025

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Weite Wege, volle Wartezimmer, langes Warten auf einen Termin. Ärzte sind Mangelware - besonders im Osten Deutschlands – und da besonders auf dem Land. Bei der ambulanten Versorgung belegt Mitteldeutschland eher die hinteren Plätze. Einer Erhebung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zufolge, sind die Stadtstaaten unter den Bundesländern – also Hamburg, Bremen und Berlin - mit 300 oder gar mehr Ärzten auf 100.000 Einwohner überdurchschnittlich gut ausgestattet. Sachsen dagegen liegt mit 223 Ärzten gerade noch im Mittelfeld; Thüringen belegt mit 207 den fünftletzten und Sachsen-Anhalt den vorletzten Platz – mit gerade mal noch 204 Ärzten pro 100.000 Einwohner. Nur in Brandenburg ist die Versorgung noch schlechter. Hinzu kommt: die Situation wird sich verschärfen. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt, die für die niedergelassenen Mediziner im Land zuständig ist, meldet, dass gut ein Drittel der heute praktizierenden Haus- und Fachärzte in Sachsen-Anhalt bis 2030 in den Ruhestand gehen wird. Es steht zu befürchten, dass die freiwerdenden Stellen nicht adäquat besetzt werden können. Die Ursachen für den Ärztemangel sind vielfältig. Es gibt zu wenig junge Leute, die Medizin studieren. Neueinsteiger zögern, sich mit einer Praxis niederzulassen, weil sie den wachsenden bürokratischen Aufwand und hohe Kosten scheuen. Viele junge Mediziner, vor allem Frauen, arbeiten lieber als angestellte Ärzte, um Beruf und Privatleben besser planen und in Einklang bringen zu können. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Ärzte gebraucht werden. Und das trifft ausgerechnet besonders auf die schwach besiedelten Gebiete mit einer zunehmend alternden Bevölkerung zu: mit steigendem Alter wächst auch deren Behandlungsbedarf. Mit Werbekampagnen, Stipendien, finanziellen Förderprogrammen, dem Einsatz mobiler Schwestern und von Praxisassistenten versucht die Politik gegenzusteuern, um Versorgungslücken zu schließen. Doch nicht alle diese Maßnahmen haben Erfolg; manche könnten erst spät ihre Wirkung zeigen. Wie groß ist der Ärztemangel – und wie sehr könnte er sich verschlimmern? Welche Möglichkeiten gibt es, das Schlimmste zu verhindern? Und was passiert eigentlich, wenn das nicht gelingt? Über diese und viele andere Fragen diskutiert Anja Heyde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg mit folgenden Gästen: * Katja Pähle (SPD) - Landtagsabgeordnete und Gesundheitspolitikerin aus Sachsen-Anhalt * Dr. med. Jörg Böhme - Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt * Dr. med. Laura Dalhaus – Hausärztin & Bloggerin Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Betroffenen, die sich mit ihren Erfahrungen und Fragen an der Diskussion beteiligen können.
Sender:
mdr
Sendedatum:
16.04.2025
Länge:
59 min
Aufrufe:
1

Weitere Folgen

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Fakt ist!: Leistungsgedanke statt Kuschelkurs: Was taugen die Brombeer-Pläne für die Bildungspolitik?

02.04.2025 | mdr

Ist die Thüringer Landesregierung auf dem richtigen Weg zu besserer Bildung? Was wird aus den Gemeinschaftsschulen, wenn die Schulordnung geändert wird? Motivieren Kopfnoten Schülerinnen und Schüler oder sind sie kontraproduktiv? Ist es sinnvoll, dass Schüler ab der 6. Jahrgangsstufe in jedem Schuljahr sitzen bleiben können? Diese und andere Fragen diskutieren Eltern, Unternehmer und interessierte Bürger mit dem Thüringer Bildungsminister Christian Tischner, Elternvertreterin Bettina Flügel, der Pädagogin Prof. Maria Hallitzky und dem Sprecher der LAG Freie Schulen Marco Eberl bei "Fakt ist! Aus Erfurt". "Schüler sitzen bleiben zu lassen, ist aus pädagogischer Sicht nicht haltbar und Kopfnoten haben keine Aussagekraft.", kommentiert Maria Hallitzky die Pläne der Thüringer Landesregierung zur neuen Schulordnung. Nach Überzeugung der Professorin für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik ist die aktuelle Neuerung wissenschaftlich gesehen nicht sinnvoll. Auch die Landeselternvertreterin der Gemeinschaftsschulen, Bettina Flügel, kritisiert die Pläne, weil damit aus ihrer Sicht Schulkonzepte von Gemeinschaftsschulen so nicht weiter zu halten sind. Der Sprecher der LAG Freier Schulen, Marco Eberl, verweist darauf, dass Gemeinschaftsschule nicht gleich Gemeinschaftsschule ist. Er findet es grundsätzlich gut, wenn die Konzepte auf Tauglichkeit überprüft werden. Thüringens Bildungsminister Christian Tischner zeigt sich bereit für Gespräche, ist generell aber überzeugt von seinen Plänen. Sein Ziel sei es u.a. die Qualität der schulischen Bildung zu erhöhen, im Zusammenspiel von "fördern und fordern". Unterstützung bekommt der Minister dabei von Seiten der Wirtschaft. Kathleen Bernhardt und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum im Studio wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt. "Fakt ist!" ist der politische Talk im MDR-Fernsehen. Das Thema der Woche wird hier diskutiert - kontrovers, emotional, hintergründig. Die Sendung kommt im wöchentlichen Wechsel aus Magdeburg, Erfurt und Dresden. In der Sendung sollen auch die Zuschauer zu Wort kommen - über Briefe, E-Mails, Web-Chat oder Straßenumfragen. Die Meinungen, Wünsche, Ängste der Menschen übermitteln unsere "Bürgermoderatoren" live im Studio an die prominenten Talk-Gäste.

59 min

Fakt ist!: Milliarden für die Verteidigung – und nun?

26.03.2025 | mdr

Was immer es kostet, solle nun in die Verteidigung gesteckt werden. Mit seinem "Whatever it takes"-Satz machte Friedrich Merz den Weg frei für Verteidigungsausgaben, die faktisch nicht mehr gedeckelt sein sollen. Doch kann Geld allein die Verteidigungsprobleme lösen? Schon an der Frage, ob die Aufrüstung überhaupt Frieden schaffen kann, scheiden sich die Geister. Die Partei ‘Die Linke‘ spricht von einem "Blankoscheck für die Aufrüstung" und warnt: "Wer aufrüstet, will auch Krieg!". Auch das BSW stimmte gegen den "Aufrüstungswahnsinn im Bundestag". Doch die Stimmung im Land ist eine andere. Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger findet Mehrausgaben für die Verteidigung richtig. Fragt man allerdings, ob die Wehrpflicht wieder eingeführt werden sollte, finden das unter der Bevölkerung deutlich weniger Zustimmung. Und schließlich ist völlig unklar, wofür die Milliarden ausgegeben werden sollen: Für die Bundeswehr und eine nationale Verteidigung? Oder doch für eine europäische Armee, die es noch gar nicht gibt? Darüber diskutieren Friederike Schicht und Andreas F. Rook im Polit- und Bürgertalk "Fakt ist! aus Dresden" mit Bürgerinnen und Bürgern und mit folgenden Gästen: * Dietmar Bartsch (Die Linke); Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Verteidigungsausschuss * Jens Lehmann (CDU); Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Verteidigungsausschuss * Carolyn Moser; Politikwissenschaftlerin Max-Planck-Institut Heidelberg

59 min

Fakt ist!: Tierschutz außer Kontrolle

19.03.2025 | mdr

Hunderte verendete Schafe in Magdeburg, misshandelte Pferde in Ditfurt, mehr als 120 Hunde, die unter schlimmen Bedingungen in einer Tierpension gehalten werden - das sind nur drei Fälle von schlimmer Vernachlässigung und Tierquälerei in den vergangenen zwölf Monaten allein in Sachsen-Anhalt. Sorgt der unsachgemäße oder gar vorsätzlich falsche Umgang mit den Tieren schon für Empörung in der Bevölkerung, wächst das Unverständnis noch, wenn bekannt wird, dass manche der nun angezeigten Tierhalterinnen und -halter bereits einschlägig bekannt waren. Gegen einige wurden sogar behördliche Verbote verhängt - sie durften also gar keine Tiere halten. Getan haben sie es trotzdem. Es scheint, als seien die Behörden machtlos gegen Fälle von Tierquälerei und gegen Wiederholungstäter. Aufgedeckt werden solche schlimmen Fälle häufig durch Tierschützerinnen und Tierschützer, aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann Hinweise geben, wenn der Verdacht auf Tierquälerei besteht. Für die Einhaltung der Tierschutzbestimmungen sind die Veterinärämter zuständig. Sie stehen bei jedem neuen Fall, der bekannt wird, in der Kritik, nicht genauer hingeschaut oder auf Hinweise erst spät reagiert zu haben - egal, ob sie von untergeordneten Behörden kamen oder aus der Bevölkerung. Hinzu kommt, dass nach einer Beschlagnahme und Rettung der misshandelten Tiere die Probleme oft nicht gelöst sind. Denn sie müssen untergebracht werden, möglichst artgerecht. Das wiederum bringt Tierheime an ihre Grenzen - räumlich, personell und finanziell. Tierschützerinnen und Tierschützer kritisieren die gesetzlichen Vorgaben für den Tierschutz in Deutschland als zu schwach und zu ungenau. Eine Novellierung des Tierschutzgesetzes - im letzten Jahr von der Bundesregierung auf den Weg gebracht - wird aber nun wohl nicht umgesetzt. Sie scheiterte mit dem Ende der Ampel-Koalition. Wer kontrolliert, wer in Deutschland Tiere hält? Wo stoßen die Möglichkeiten der Behörden an ihre Grenzen? Und wie kann man Tierquälerei vermeiden und verhindern? Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: * Dr. vet. Marco König, Tierschutzbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt, * Kathrin Behrends, Leiterin des Tierheims Satuelle im Landkreis Börde sowie * Birgitt Thiesmann, Heimtier-Expertin im Tierschutzverein Vier Pfoten.

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Fakt ist!: Schimmel, Schäden, abgesperrt - Marode Sportstätten und die Folgen

29.01.2025 | mdr

Kathleen Bernhardt und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum im Studio wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt. Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste: * Dr. Petra Tzschoppe, Sportsoziologin, Uni Leipzig * Stefan Gruhner, CDU, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Sport und Ehrenamt und Chef der Thüringer Staatskanzlei * Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen Der Thüringer Landessportbund hat alle Gemeinden und Landkreise befragt zum Investitionsbedarf in ihren Sportstätten. Die Antworten belegen, dass für die Beseitigung der Mängel in den maroden Sportstätten landesweit weit mehr als eine Milliarde Euro benötigt würden. "Es ist eine Illusion zu glauben, dass das alles auf einmal angegangen werden kann", bilanziert Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des LSB Thüringen. Immerhin gibt es in der Regierung des Freistaates jetzt einen Hauptansprechpartner: Stefan Gruhner, Minister für Sport und Ehrenamt in der Thüringer Staatskanzlei. Auch der CDU-Politiker muss einräumen, dass das Geld bei Weitem nicht ausreichen wird, um alle Mängel zu beseitigen. Aus Sicht der Sportsoziologin Dr. Petra Tzschoppe von der Universität Leipzig existieren zu viele sehr teure Anlagen, die für den Breitensport gar nicht nutzbar sind. Da fließe Geld rein, das anderswo fehlt. Daher lautet ihre Forderung: "Sportverantwortliche müssen als wichtige gesellschaftliche Akteure in alle politischen Entscheidungen miteinbezogen werden."

77 min

Fakt ist!: Nach dem Anschlag

08.01.2025 | mdr

Zwei Wochen sind seit dem tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vergangen. Die Tragödie hat das Sicherheitsgefühl vieler Menschen tief erschüttert. Inzwischen hat die politische Aufarbeitung der Tat begonnen. Und trotz erster Erkenntnisse bleiben viele Fragen. So ist inzwischen klar: Der Täter ist im Vorfeld mehrfach auffällig geworden und war den Behörden in mindestens drei Bundesländern bekannt. Es gab Anzeigen, Urteile, sogar eine Gefährderansprache - aber keine Konsequenzen. Die Behörden fügten ihre Erkenntnisse nicht zusammen und zogen aus ihnen offenbar keine Schlüsse. Des Weiteren offenbaren sich Versäumnisse im Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes. Der Täter nutzte für seine Todesfahrt eine Lücke in den Absperrungen, die es so nicht hätte geben dürfen. Auch Sachsen-Anhalts Innenministerium räumt inzwischen ein: Die Sicherheitsmaßnahmen für den Schutz des Weihnachtsmarktes waren mangelhaft. Nun verlangen nicht nur Betroffene und Angehörige der zahlreichen Opfer des Anschlags Aufklärung. In der Politik hat die Suche nach den Verantwortlichen begonnen. Und der Ruf nach strengeren Gesetzen wird laut - von verschärfter Überwachung über die erweiterte Speicherung von Daten bis hin zu einer schnelleren Ausweisung und Abschiebung straffällig gewordener Flüchtlinge. Der Anschlag und seine Folgen dürften auch den Bundestagswahlkampf entscheidend prägen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass das Geschehen von verschiedenen Seiten instrumentalisiert wird, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Fiel der Täter von Magdeburg einfach durchs polizeiliche Raster? Hätte eine bessere Kommunikation der Behörden untereinander die Tat verhindern können? Können strengere Gesetze die Bürger künftig besser vor Gewalttaten schützen? Zur Diskussion mit Moderatorin Anja Heyde eingeladen sind folgende Gäste: • Tamara Zieschang (CDU), Innenministerin Sachsen-Anhalt, • Dirk Peglow, Bund Deutscher Kriminalbeamter, • Prof. Matthias Quent, Soziologe, Hochschule Magdeburg-Stendal sowie • Prof. Britta Bannenberg, Kriminologin, Uni Gießen. Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Augenzeugen und Helfern und hat Mitglieder aus der MDRfragt-Community zu Gast, die sich an der Diskussion beteiligen können. die sich an der Diskussion beteiligen können. Online kann auf mdr.de mitdiskutiert werden.

58 min

Fakt ist!: Arbeitslosigkeit – die neue alte Angst

11.11.2024 | mdr

Kathleen Bernhardt und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum im Studio wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt. Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste: * Prof. Dr. Mario Voigt, Fraktionsvorsitzender der CDU im Thüringer Landtag * Renate Sternatz, stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen * Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen "Gerade in Thüringen werden 2025 die Arbeitslosenzahlen steigen", so lautet die Prognose der Forscher von der Bundesagentur für Arbeit. Dies hänge unter anderem mit der hohen Anzahl der Beschäftigten in der Automobilindustrie zusammen, erläutert Markus Behrens, der Chef der Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen. "Die Thüringer Wirtschaft braucht Unterstützung bei der Bewältigung der Wandlungsprozesse", gesteht die Vizechefin des DGB Hessen-Thüringen, Renate Sternatz, ein. Ihr ist wichtig, dass die Finanzierung der Qualifizierungsprogramme für Arbeitnehmer geklärt wird. So fordert sie ein "Transformationskurzarbeitergeld" flankiert von einem entsprechenden Landesprogramm. Wenn Mario Voigt, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Ministerpräsident werden sollte, dann will er keine staatlich finanzierten Qualifizierungsprogramme. Seine Analyse lautet: "Die deutsche Wirtschaft ist nicht mehr wettbewerbsfähig." Daher will er zuallererst die Rahmenbedingungen für die Unternehmen verbessern. Erste Amtshandlungen müssten Bürokratie-Abbau und verbilligte Energiepreise sein.