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Streetphilosophy: · Faulheit: Mach mal nix!

vom 22.03.2025

Streetphilosophy: · Faulheit: Mach mal nix!Hier klicken um das Video abzuspielen
Das Magazin bringt die wirklich wichtigen Fragen des Lebens dorthin zurück, wo sie entstehen: auf die Straße und unter die Menschen. Diesmal geht es um Faulheit. Ronja fragt sich: Warum ist Müßiggang in unserer Gesellschaft so verpönt? Liegt es nicht auch in unserer Natur, faul zu sein? Müssen wir das vielleicht wieder neu lernen: die Kunst, nichts zu tun? Bei einem Bingo-Nachmittag spricht Ronja mit den Seniorinnen Else Vösgen und Helga Arwa über den Ruhestand: jene Lebensphase, in der man nicht mehr produktiv sein muss. Trotzdem haben die beiden einen sehr aktiven Alltag. „Rumliegen ist doch langweilig“, sagen sie. Und auch nicht so gern gesehen. Angeln dagegen ist für Ronja sowas wie Nichtstun mit einer Entschuldigung, ein Sport für Nicht-Sportler, bei dem man einfach wartet, bis einem das Essen zuschwimmt. An der Spree ist sie mit Streetfisher Bon Jaralve verabredet. Später am Abend trifft Ronja den Helden aller Leistungsverweigerer: den Ex-Fußballprofi Kevin Pannewitz, der kurz vor dem Durchbruch in der Bundesliga stand, von den Clubs aber wegen Disziplinlosigkeit rausgeworfen wurde. Heute spielt er in der Kreisliga und ist glücklicher Familienvater. Hat er trotzdem das Gefühl, was verpasst zu haben? Weil er einfach nicht fleißig genug war? Faulheit bedeutet auch Widerstand, sagt Philosophin Marilena Berends. Gegen die Highspeed-Gesellschaft und den Wachstumszwang. Andererseits gibt es auch Menschen, die von Natur aus nicht stillsitzen können. So wie Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre, der unaufhörlich durch die Welt wütet. Ronja versucht, einen Tag lang mit ihm faul auf der Couch rumzuhängen.
Sender:
ARD-alpha
Sendedatum:
22.03.2025
Länge:
26 min
Aufrufe:
0

Weitere Folgen

26 min

Streetphilosophy: Esoterik · Stell dich dem Übernatürlichen!

15.03.2025 | ARD-alpha

Das Übernatürliche - woher kommt die Sehnsucht vieler Menschen nach Göttern, Geistern, Engeln und Energien? Esoterik hat ja keinen besonders guten Ruf. Doch ist das vielleicht zu Unrecht so? Das fragt sich Jan in dieser Folge. Könnte es nicht sein, dass unser Leben von Übernatürlichem beherrscht wird? Und warum liegt der Glaube daran gerade wieder so im Trend? Woher kommt die Sehnsucht vieler Menschen nach Göttern, Geistern, Engeln und Energien? Esoterik hat keinen besonders guten Ruf. Doch ist das vielleicht zu Unrecht so? Das fragt sich Jan in dieser Folge von "Streetphilosophy". Könnte es nicht sein, dass unser Leben von Übernatürlichem beherrscht wird? Und warum liegt der Glaube an das Übernatürliche gerade wieder so im Trend? "Weil Esoterik auf unser Bedürfnis nach Sinn antwortet", sagt Philosoph Dennis Peterzelka. Im Gegensatz zur modernen Wissenschaft, deren Erkenntnisse nur vorläufig sind, biete Esoterik überzeitliche Wahrheiten an - und verspreche Orientierung in einer entzauberten Welt. So wie die "Modern Witches", die auf Instagram Tausende Follower haben. Eine davon ist Hannah Joy Graves, die Jan zu einer Tarotkartenlesung einlädt. "In diese Karten ist uralte Weisheit eingewoben", sagt Hannah. Bei einer Feng-Shui-Beratung lernt Jan, dass in jedem Raum Energien wahrnehmbar sind, die auf frühere Ereignisse zurückgehen. "Belastende Energien sind wie graue Wolken", sagt Schamanin Parvati S. Hörler. Jan tut sich schwer damit. Andererseits: Kann man im Club nicht auch Energieerfahrungen machen? Beim Technodrifting mit der Künstlerin Maria F. Scaroni ist Jan durch einen Kopfhörer von den anderen Ravern abgekapselt, trotzdem fühlen sich alle miteinander verbunden. Mit Dennis Rudolph geht Jan dann auf die Suche nach Engeln, die der Künstler mit modernster VR-Technologie geschaffen hat. Wie kommt Dennis darauf, magisch-esoterische Bildwelten zu schaffen, obwohl er selbst nur ans Diesseits glaubt?

26 min

Streetphilosophy: · Hör auf dein Gefühl!

08.03.2025 | ARD-alpha

Auf dem Tempelhofer Feld ist Ronja zum Rollschuhfahren mit Jürgen verabredet. Der gehört hier zu den „Rollenden Rentnern“ und hat früher als Mathematiker gearbeitet. Wie hat er es geschafft, seine innere Balance zu finden? Und was rät er Ronja: Welcher Umgang mit Emotionen ist erstrebenswert? Wie kann man Stimmungen aktiv beeinflussen, zum Beispiel durch Musik? Das versucht Ronja bei einer Jamsession mit Filmkomponist Paul Eisenach herauszufinden. Paul sagt, als Musiker könne er nur Stimmungen verändern, Gefühle seien zu komplex und zu privat. Ganz anders sieht das Murah Soares, das Oberhaupt der Berliner Candomblé-Gemeinde. Bei einem afrobrasilianischen Tanzritual lernt Ronja, dass Emotionen auch kollektiv erfahren und verarbeitet werden können. Ein bisschen wie beim Tanzen im Club – wenn nicht Corona wäre und die Clubs zu. Mit der Philosophin Marie-Luise Goldmann ist Ronja im leeren SchwuZ verabredet. „Nach Aristoteles sollten wir unsere Gefühle trainieren und kultivieren“, sagt Marie-Luise. Die Soziologin Eva Illouz hält kritisch dagegen, dass im „emotionalen Kapitalismus“ Gefühle auf den Markt hin optimiert werden. Auch immer mehr Firmenbosse begreifen endlich, dass glückliche Mitarbeiter die produktiveren sind. Die beiden Happiness-Managerinnen Cassie und Lina sind für das Wohlbefinden von Programmierern in einer Software-Abteilung zuständig. Kann man Emotionen wirklich managen?

26 min

Streetphilosophy: Stell dich dem Kompromiss!

04.01.2025 | ARD-alpha

Weil er in Berlin keine eigene Wohnung gefunden hat, kommt Noah Sari in der WG eines Bekannten unter: Zehn Quadratmeter, Zwischenmiete und eine Matratze auf dem Boden – man kann eben nicht alles auf einmal haben. Warum ist das so? Und wie kompromisslos muss man im Leben sein, wenn man Erfolg haben will? Darüber spricht Noah mit Tanya Chudnovskaya, die als junges Model aus Russland weggezogen ist und schon früh ihr eigenes Geld verdient hat. Gerade ist sie dabei, mit der Modeindustrie Schluss zu machen, um als Musikerin berühmt zu werden. Doch solange ihr die Musik noch kein Geld einbringt, muss sie Kompromisse machen. Gerade Geldmangel zwingt uns ja oft zu Zugeständnissen. Deshalb fährt Noah auch nicht mit dem ICE nach Hamburg, sondern per Anhalter. An der Elbe trifft er die Greenpeace-Aktivistin Kerstin Doerenbruch, die mit ihren Aktionen auf Klimaverbrechen aufmerksam machen will. Radikalität wird oft mit Jugend gleichgesetzt, Greenpeace aber wird bald 50. Wie verändert sich politischer Protest, wenn er in die Jahre kommt? Radikalität bedeutet, die Dinge an der Wurzel zu packen, erklärt Philosophin Marilena Berends. Nach dem Philosophen Margalit sind unsere Kompromisse aber aussagekräftiger als unsere Ideale – weil sie zeigen, wer wir wirklich sind und wie gut wir mit Konflikten umgehen können. Als Neuköllner Bezirksbürgermeister muss der 33-jährige Martin Hikel ständig zwischen politischen Fronten vermitteln und einen Konsens finden. Wie behauptet er sich im Politikgeschäft, ohne sich selbst und seine Wähler zu verraten?