Unter uns: 7 Gipfel Bayerns · Großer Arber und Kleiner Arber (3/5)
vom 18.08.2024
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Der Große und der Kleine Arber im Bayerischen Wald teilen eine faszinierende Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt. Seit der Gebietsreform ab 1972 trennt sie eine politische Grenze, die über die Gipfel verläuft. Der Große Arber liegt nach wie vor in Niederbayern – er ist mit 1.456 Metern der höchste Gipfel des Regierungsbezirks. Der 1.384 Meter hohe Kleine Arber ist seither der höchste Berg der Oberpfalz.
Der Große Arber ist der "König des Bayerischen Waldes", der höchste Berg im Bayerischen Wald und der höchste bayerische Berg außerhalb der Alpen. Heute führt eine moderne Bergbahn zum Gipfel. Als einziger Gipfel im Bayerischen Wald erreicht der Große Arber die Waldgrenze. Schon allein deshalb nimmt er eine botanische Sonderstellung ein und ist im Winter bekannt durch seine "Arbermandl", die schönen und bizarren Figuren, die Schnee und Eis formen.
Eine weitere Besonderheit, die es am Großen Arber gibt, sind seine jahrhundertealten Traditionen. Noch immer treiben "Weiderechtler" jeden Sommer ihre Rinder auf die traditionellen Waldweiden, die Schachten. Diese 500 Jahre alte Kulturlandschaft würde es ansonsten nicht mehr geben. In Bayerisch Eisenstein, am Fuße des Berges, verlief bis zum Fall des Eisernen Vorhangs der Grenzzaun. Damals baute die Bundeswehr zwei Radarkuppeln, um während des Kalten Kriegs, den Flugverkehr des "Ostblocks" zu überwachen.
Direkt gegenüber liegt der Kleine Arber, weitaus unbekannter als der Große Arber. Wer zum Gipfelkreuz will, muss zu Fuß aufsteigen. Hier liegt die Kernzone des Auerwild-Schutzgebietes. Der seltene und scheue Waldvogel liebt die Hänge des Kleinen Arber. Nur noch wenige Exemplare gibt es von dem prachtvollen Vogel in Deutschland.
Am Fuße des Kleinen Arber liegt ein Eiszeitrelikt: der Kleine Arbersee mit seinen schwimmenden Inseln. Als die Arberregion fest in der Hand der Glasherstellung war, wurde der Kleine Arbersee für die Holztrift genutzt.
Die beiden Berge mit ihren Besonderheiten erklärt am Großen Arber Biologe Wolfgang Diewald, der den Bestand gefährdeter Pflanzen dokumentiert und sichert. Bauer Ludwig Fritz treibt seine Kühe wie jeden Sommer auf die traditionellen Schachten und in Bayerisch Eisenstein erinnert sich Adrian Kreuzer an den Eisernen Vorhang.
Am Kleinen Arber sorgt sich Gebietsbetreuerin Anette Lafaire um das Auerwild und versucht, die schwimmenden Inseln vor einer invasiven Pflanze zu retten, und Markus Schmidberger möchte sichergehen, dass Kreuzotter und Feuersalamander auch weiterhin am Kleinen Arber heimisch bleiben.
Sender:
BR
Sendedatum:
18.08.2024
Länge:
42 min
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