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33 Ergebnisse für "Zeuge der Zeit"

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Zeuge der Zeit: Der unbeugsame Mahner44 min

Zeuge der Zeit: Der unbeugsame Mahner

10.11.2024 | ARD-alpha

Eine Erinnerung verfolgt Ivar Buterfas-Frankenthal seit mehr als 80 Jahren: Schulkameraden in Uniformen der Hitlerjugend zwingen den Siebenjährigen auf ein Eisengitter, zünden Papier an und wollen ihn verbrennen. Ivar entkommt knapp seinen lachenden Peinigern. Aber es haben sich tiefe Wunden eingebrannt. Ivar Buterfas-Frankenthal wird am 16. Januar 1933 als Sohn einer Hamburger Akrobatenfamilie geboren. Die Familie ist mit ihren acht Kindern europaweit auf Bühnen unterwegs. Aber in Ivars Geburtsjahr kommt Adolf Hitler an die Macht, und das Leben ändert sich von einem Moment auf den anderen. Denn Ivars Vater ist Jude. Bereits kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird er zum Aufbau des Konzentrationslagers Esterwegen gezwungen und später ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Während Ivars Vater im KZ täglicher Folter ausgesetzt ist, wird in Hamburg das Leben für Ivars christlich getaufte Mutter und ihre als „Halbjuden“ gebrandmarkten Kinder immer schwieriger. Daher entscheidet sich die Mutter, die Identität ihrer Kinder zu verheimlichen, und behauptet, bei einem Bombenangriff alle Papiere verloren zu haben. So gelingt es ihr, mit ihren acht Kindern ins von den Deutschen besetzte Polen zu fliehen. Dort aber wird die jüdische Identität der Kinder entdeckt, und die Familie flieht im Sommer 1943 zurück ins nahezu vollständig ausgebombte Hamburg. Hier überlebt die Familie den noch weitere zwei Jahre andauernden Krieg und Verfolgung in einem Kellerloch. Jahrzehnte später lassen die Erlebnisse während der Verfolgung durch die Nationalsozialisten Ivar Buterfas-Frankenthal zum Mahner werden. "Ich bin durch die Hölle gegangen", sagt er rückblickend. Seine Berufung findet der erfolgreiche Bauunternehmer schließlich in der Erinnerungsarbeit gegen Unmenschlichkeit und gegen das Vergessen.

Zeuge der Zeit: Ivar Buterfas-Frankenthal · Der unbeugsame Mahner44 min

Zeuge der Zeit: Ivar Buterfas-Frankenthal · Der unbeugsame Mahner

10.11.2024 | ARD-alpha

Eine Erinnerung verfolgt Ivar Buterfas-Frankenthal seit mehr als 80 Jahren: Schulkameraden in Uniformen der Hitlerjugend zwingen den Siebenjährigen auf ein Eisengitter, zünden Papier an und wollen ihn verbrennen. Ivar entkommt knapp seinen lachenden Peinigern. Aber es haben sich tiefe Wunden eingebrannt. Ivar Buterfas-Frankenthal wird am 16. Januar 1933 als Sohn einer Hamburger Akrobatenfamilie geboren. Die Familie ist mit ihren acht Kindern europaweit auf Bühnen unterwegs. Aber in Ivars Geburtsjahr kommt Adolf Hitler an die Macht, und das Leben ändert sich von einem Moment auf den anderen. Denn Ivars Vater ist Jude. Bereits kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird er zum Aufbau des Konzentrationslagers Esterwegen gezwungen und später ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Während Ivars Vater im KZ täglicher Folter ausgesetzt ist, wird in Hamburg das Leben für Ivars christlich getaufte Mutter und ihre als „Halbjuden“ gebrandmarkten Kinder immer schwieriger. Daher entscheidet sich die Mutter, die Identität ihrer Kinder zu verheimlichen, und behauptet, bei einem Bombenangriff alle Papiere verloren zu haben. So gelingt es ihr, mit ihren acht Kindern ins von den Deutschen besetzte Polen zu fliehen. Dort aber wird die jüdische Identität der Kinder entdeckt, und die Familie flieht im Sommer 1943 zurück ins nahezu vollständig ausgebombte Hamburg. Hier überlebt die Familie den noch weitere zwei Jahre andauernden Krieg und Verfolgung in einem Kellerloch. Jahrzehnte später lassen die Erlebnisse während der Verfolgung durch die Nationalsozialisten Ivar Buterfas-Frankenthal zum Mahner werden. "Ich bin durch die Hölle gegangen", sagt er rückblickend. Seine Berufung findet der erfolgreiche Bauunternehmer schließlich in der Erinnerungsarbeit gegen Unmenschlichkeit und gegen das Vergessen.

Zeuge der Zeit: Otto Kernberg · War Hitler Narzisst? Im Gespräch mit Manfred Lütz42 min

Zeuge der Zeit: Otto Kernberg · War Hitler Narzisst? Im Gespräch mit Manfred Lütz

14.04.2024 | ARD-alpha

"War Hitler Narzisst?" fragt Dr. Manfred Lütz in diesem Interview einen der bekanntesten Psychoanalytiker der Welt: Den 1928 in Wien geborenen und vor der Shoah noch rechtzeitig nach Südamerika geflohenen Zeitzeugen Otto Kernberg. Sein Name ist aus Forschung und Praxis nicht wegzudenken, wenn es um die Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen geht - wie etwa dem Narzissmus, antisozialem Verhalten oder der Borderline-Erkrankung. Otto Kernberg blickt auf ein turbulentes Leben zurück. Er ist ein echter Wiener, liebt seine Stadt und kennt sie wie seine Westentasche. Aber als er zehn Jahre alt ist, ändert sich alles für ihn. Österreich wird am 15. März 1938 Teil des Deutschen Reiches unter Adolf Hitler. Gerade noch rechtzeitig gelingt es Familie Kernberg nach Südamerika zu fliehen. In Santiago de Chile wird Otto Kernberg später ein renommierter Psychiater und Psychoanalytiker. Ende der 50er Jahre kommt der nächste große Wandel in Kernbergs Leben: Er emigriert in die USA, wird in New York Professor für Psychiatrie an der Cornell University und Ausbildungsanalytiker an der New Yorker Columbia University. Gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund, dem Psychiater und Theologen Manfred Lütz spricht Otto Kernberg in diesem Interview sehr persönlich über seine Kindheit in Wien, seine Einschätzungen zur politischen Weltlage, über Donald Trump und über die große Frage: "Was ist Glück“?

Zeuge der Zeit: Ursula Dorn · Mein Leben als Wolfskind59 min

Zeuge der Zeit: Ursula Dorn · Mein Leben als Wolfskind

14.04.2024 | ARD-alpha

"Der Wald war unser Schutz, unsere Heimat", sagt Ursula Dorn. Sie ist eines von etwa 20.000 "Wolfskindern", die vor der Hungersnot und den Rache- und Gewaltexzessen sowjetischer Soldaten aus Königsberg in die litauischen oder polnischen Wälder fliehen. Ursula versteckt sich in Litauen, bettelt um Milch und Brot bei Bauern oder verdingt sich als illegale Arbeiterin. Das Grauen beginnt aber bereits lange vorher: Ursula wird am 19. April 1935 geboren und wächst während der NS-Herrschaft im ostpreußischen Königsberg auf: als Arbeiterkind auf dem Schleppkahn ihrer Großeltern. Gleich zu Kriegsbeginn 1939 muss ihr Vater Fritz Buttgereit an die Front. Dass er 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft stirbt, erfährt sie erst Jahrzehnte später. Auch von all den Verbrechen, die Deutschland unter dem Hakenkreuz begeht, bekommt Ursula nur wenig mit. Ihre Kindheit findet in Bombenkellern statt. Dort harrt sie während der Luftangriffe der Alliierten gemeinsam mit ihren kleinen Geschwistern Tage und Nächte aus. Ihr Leben ist geprägt von Todesangst und ständigem Hunger. Als die Rote Armee Anfang April 1945 die Stadt einnimmt, wird das Mädchen mit anderen deutschen Kindern und Frauen als "Kriegsbeute" auf einen Todesmarsch geschickt. Die Frauen werden systematisch und tagtäglich vor den Augen der Kinder vergewaltigt. Hunger quält die Überlebenden. Ursula schlachtet in ihrer Verzweiflung einen Hund, um ihn zu kochen. Krank und verlaust bettelt sie die russischen Soldaten um Essen an. Als die inzwischen Zehnjährige selbst kurz vor dem Hungertod steht, steigt sie eines Tages in einen sowjetischen Beutezug und fährt ins Nirgendwo. Sie landet schließlich im litauischen Kaunas, wo sie sich als Wolfskind im Wald versteckt. Ursula Dorn hat lange geschwiegen und ihre Geschichte für sich behalten. In diesem Film berichtet sie schonungslos von den Traumata ihrer Kindheit, von ihrer späteren Flucht aus der DDR und von dem grenzenlosen Leid, das Kinder in Kriegen erfahren müssen.